Liebe Leserinnen und Leser, liebe in Asylpolitik und um geflüchtete Menschen Engagierte in Bonn,
wie so oft wird der Versendezeitpunkt von der Dringlichkeit einzelner Nachrichten bestimmt. Heute ist es die Info-Weitergabe offener Impfangebote. Und wenn ich beim Zusammenstellen bin, stelle ich fest, dass darüber hinaus auch wieder viel zusammen gekommen ist. Heute schließe ich den Newsletter mit „eigener Sache“.
Ich danke wie immer für die Aufmerksamkeit und grüße herzlich
Susanne Rohde
Termine:
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Jeden Mittwoch, 19 bis 20 Uhr auf dem Markt: Mahnwache der Seebrücke-Lokalgruppe Bonn mit Beiträgen zum Geschehen um Flucht und Migration und Totengedenken
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Sa., 31.07.2021 - 10:00 Uhr bis 18 Uhr, Münsterplatz: Fotoausstellung vom Rettungsschiff JUVENTA
Neue Beiträge und Hinweise im Forum Bonn und Region
- Offene Corona-Impfaktionen in Bonn – ohne Anmeldung! Mehrsprachige Impf-Infos. Ab sofort können sich Personen ab 16 Jahren ohne Anmeldung im WCCB impfen lassen. Erstimpfungen sind bis zum 31.7.21 möglich, ab dem 1.8.21 dann nur noch Zweitimpfungen.....
- Online-Workshops für junge Geflüchtete. Projekt ''Meine Rechte! Mein Leben!'' 06.07.2021 Nach vier bereits erfolgreich durchgeführten Workshops im Rahmen unseres Projektes "Meine Rechte! Mein Leben!" veranstalten wir vom Kölner Flüchtlingsrat e.V. zwei weitere Online-Workshops für junge Geflüchtete (unbegleitet und begleitet) bis 27 Jahren. Thema: Kommunikation mit der Ausländerbehörde ...
- Studienvorbereitung für Geflüchtete 30.06.2021 Das studienvorbereitende Programm „Förderung der Integration ins Studium“ an der Uni Bonn bietet auch im nächsten Wintersemester für Studieninteressierte mit Fluchthintergrund nicht nur Deutschkurse ab dem Niveau B2 sondern noch ein interessantes Begleitprogramm an. Neben dem 20-stündigen Sprachkurs gibt es Workshops, ein Lerncafé und die Möglichkeit in das Wunschfach rein zu „schnuppern“. .. kostenfrei...
- "Burbach": Sammelunterkünfte begünstigen Machtmissbrauch durch Sicherheitsleute 13.07.2021 Durch den "Burbach-Prozess" gelangte der Einsatz privater Sicherheitskräfte in Flüchtlingsunterkünften wieder in den Blick der kritischen Öffentlichkeit. Die gewaltvollen Übergriffe in der Landesunterkunft im Jahre 2014 wurden jetzt gerichtlich aufgearbeitet, Beschuldigte verurteilt. ...
- R-S-Kreis: Wieder harte Abschiebung einer Familie 02.07.2021 Erneut lässt die knallharte Abschiebepraxis des Rhein-Sieg-Kreises aufhorchen. Betroffen war diesmal eine fünfköpfige Familie, die aus Aserbeidschan stammte. Um 4 Uhr früh wurden sie in ihrer Wohnu...
Neue Beiträge und Hinweise im Forum Bund
- Afghanistan: 40. Sammelabschiebung - Lebensgefahr für Abgeschobene Aktualisiert am 13.07.2021:Deutschland hält an Abschiebungen fest Am Sonntag hatte Afghanistan die europäischen Staaten gebeten, Abschiebungen für drei Monate auszusetzen. Die Bundesregierung plant aktuell keine Änderung der Abschiebepraxis. "Diejenigen, die kein Aufenthaltsrecht in Deutschland bekommen, sollen unser Land wieder verlassen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin... (Quelle: DW) ... 09.07.2021 Am Dienstag, 6. Juli, startete in Hannover ein Abschiebeflug nach Afghanistan. Mit einem Gefangenentransporter wurden ... Straftäter? ... MONITOR zur (Un)Sicherheitslage dort...
- SOS-Méditerranée-Gründer erhält Verdienstkreuz und widmet den Orden den auf der Flucht ertrunkenen Menschen 07.07.2021 Während das zivile Rettungsschiff OCEAN VIKING der Seenotrettungsorganisation SOS Méditerranée im zentralen Mittelmeer Hunderte Flüchtende aus Seenot retten und an Bord nehmen konnte, richtete sie die Aufmerksamkeit in Berlin in anderer Weise auf die "europäische, maritime und humanitäre Organisation zur Rettung Schiffbrüchiger im Mittelmeer": Dem Mit-Gründer von SOS MEDITERRANEE, Dr. Klaus Anselm Vogel, wurde...
- Umgang mit Dublin-System: (fast) keine Familienzusammenführung mehr aus Griechenland und Abschiebung nach Ungarn 05.07.2021 Wie MdB Ulla Jelpke nach der Beantwortung einer Anfrage festellte, kamen im ersten Quartal 2021 nur 2 (in Worten: ZWEI!) in Griechenland lebende Geflüchtete in den Genuss der Familienzusammenführung zu ihren Angehörigen nach Deutschland....
- Bilanz: Anker-Zentren bezwecken Isolation und Abschreckung 05.07.2021 Zum Ende von Seehofers Amszeit und nach einer Nachbeantwortung einer Kleinen Anfrage stellte Ulla Jelpke, MdB, klar fest: Seehofers Ankerzentren sind ineffektiv und inhuman... „Peinliche Bilanz für Seehofer: Asylverfahren in so genannten Anker-Zentren und ähnlichen Einrichtungen dauerten im ersten Quartal 2021 mit 7,5 Monaten erheblich länger als im allgemeinen Durchschnitt mit 6,5 Monaten...
- Statistik: Nettozuwanderung im fünften Jahr in Folge rückläufig 30.062021 Das Statistische Bundesamt gab jetzt die Zahlen von Zu- und Anwanderung für das abgelaufene Jahr 2020 bekannt. Das Ergebnis: Starker Rückgang der registrierten Zu- und Fortzüge...
Neue Einträge bei Zitiert: Aktuelle Aussagen zur Seenotrettung und Migrationspolitik Geschehen auf Fluchtwegen, Seenotrettung
- 10.07.2021 Nach einer Woche mit 572 Geretteten an Bord konnte die OCEAN VIKING endlich in einem sicheren Hafen anlegen: Augusta/Sizilien...
- 07.07.2021 Seit Jahresbeginn sind mehr als 21.000 Flüchtlinge in Italien angekommen, das sind fast zwei Drittel der Gesamtzahl des vergangenen Jahres. Über 700 Menschen sind nach Schätzungen der UNO seit Januar in dieser Gegend des Mittelmeeres [zwischen Tunesien bzw. Libyen und Italien bzw. Malta] ertrunken. ... Allein in den vergangenen Tagen wurden mehr als 60 Leichen im Wasser gefunden. ...
- 06.07.2021 Mit 572 geretteten Menschen an Bord sucht das Schiff »Ocean Viking« der privaten Organisation SOS Mediterranee nach einem sicheren Hafen...
- 05.07.2021 Die "Ocean Viking" hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen mehr als 570 Menschen aus Seenot gerettet. Allein heute Nacht seien weitere 369 Menschen aus einem Holzboot, das zu kentern drohte, an Bord genommen worden.
- 03.07.2021 Nach einem Schiffsunglück vor der tunesischen Küste werden noch mindestens 43 Migranten vermisst. 84 Menschen konnten gerettet werden. ...
- 02.07.2021 Die "Ocean Viking" hat im Mittelmeer 44 Menschen aus Seenot gerettet. Die Migranten seien aus zwei Holzbooten an Bord geholt worden...
- 30.06.2021 Brutale Attacke der libyschen Küstenwache auf Flüchtlingsboot: "Während unseres Einsatzes mit dem Aufklärungsflugzeug Seabird am 30. Juni 2021 erfuhren wir ...
- 30.06.2021 Heute morgen starben wenige Meilen vor der italienischen Insel Lampedusa mindestens 7 Menschen. 9 Personen werden weiterhin vermisst...
In eigener Sache:
Abschied vom Bonner Flüchtlingspoltischen Forum weltoffen – Webseite und Newsletter bleiben erhalten
Als im Oktober 2013 innerhalb einer Woche vom Mittelmeer bei Lampedusa die Nachricht von zwei katastrophalen Bootsunglücken mit jeweils mehreren hundert Todesopfern ertrunkener Schutzsuchender bekannt wurde, reagierten wir mit einer großen Demonstration. Unser Gedenken und die Mahnung waren verbunden mit der Forderung an Europa und Deutschland, alles zu tun, um das Sterben im Mittelmeer zu beenden.
Weil in der Bonner Zivilgesellschaft eine Gruppe fehlte, die sich ausdrücklich mit den Fragen von Flucht und Migration befasste, gründeten wir anschließend weltoffen. Nach unserem eigenen Verständnis wollten wir bestehende Ansätze miteinander in Austausch bringen, das Nachdenken über Flucht, Ursachen und Schicksale, politische Bedingungen und Forderungen befördern und öffentlich machen, aber eine offene und unabhängige Initiative bleiben und keine Vereinsstrukturen aufbauen. Verstärkt wurde unsere Arbeit und Wirkung durch die eigene Webseite, die nur von uns selbst abhängig war und ist.
So haben wir seither gearbeitet und - wir wir hoffen - manches Wertvolle beigetragen.
Bekanntlich hat sich seit 2013 sehr viel im Bereich Flucht und Asyl getan. Besonders 2015 und seither entstanden erfreulicherweise viele Gruppierungen konkreter Unterstützung, aber auch mit der Thematisierung der drängenden politischen Fragen. Vieles teilten wir inhaltlich und praktisch durch unser Handeln. Namentlich die Bildung der Seebrücke als lebendige Zusammenfassung verschiedener Aktivist:innen sehen wir als großen Gewinn an.
Durch die pandemiebedingten Einschränkungen und auch wegen unserer Altersstruktur ging in den letzten Monaten aber unsere Gruppentätigkeit so weit zurück, dass wir jetzt einen Schlussstrich ziehen wollen.
Als eigenständige Gruppe weltoffen wollen wir nicht mehr in Erscheinung treten. Jede/r Einzelne von uns wird nach eigener Kraft und Möglichkeit bei der Seebrücke mitarbeiten bzw. deren Aktivitäten unterstützen. Die Webseite und den Newsletter wollen wir in gewohnter Weise unseren Leser:innen weiter zur Verfügung stellen, als einziges Relikt von weltoffen. Und den persönlichen Zusammenklang gewachsener Freundschaften behalten wir gern bei, nunmehr aber ohne Anspruch auf Gruppenhandeln.
Wir sagen also nicht Schluss, sondern im besten Sinne des Wortes AUF WIEDERSEHEN, denn die von uns und anderen vorgenommene Arbeit ist ja leider nicht beendet. Es gilt weiter und dringend unsere Anfangsforderung: STOPPT DAS STERBEN AN DEN GRENZEN EUROPAS!"