Am 15. März zum 100. Male: Mahnwache für Menschenrechte der Seebrücke Bonn

28.02.2023 Wie die Bonner Lokalgruppe der Seebrücke mitteilt, wird für den 15. März die 100. Mahnwache für Menschenrechte vorbereitet. Alle Bonner*innen seien herzlich zur Teilnahme eingeladen. Weiter heißt es in der Pressemitteilung:

Seit einigen Jahren veranstaltet die Lokalgruppe der Seebrücke in Bonn regelmäßig Mahnwachen, um auf die Situation von Geflüchteten aufmerksam zu machen und der Menschen zu gedenken, die bereits auf der Flucht ihr Leben verloren haben. Am Mittwoch, dem 15. März findet die Mahnwache zum 100. Mal statt, dieser Anlass soll genutzt werden, um auf die Situation von Menschen auf der Flucht, insbesondere an den europäischen Außengrenzen hinzuweisen.

Von 10 bis 20 Uhr werden Themen angesprochen wie die Seenotrettung, die Zusammenarbeit der Europäischen Union mit der sogenannten Libyschen Küstenwache, der Brand im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos, die Situation an den europäischen Außengrenzen und die unzureichende Evakuierung aus Afghanistan. Dazu lädt die Seebrücke gemeinsam mit befreundeten Gruppen, wie der Ortsgruppe der Seenotrettungsorganisation Sea-Eye oder dem Bonner Verein Ausbildung statt Abschiebung ein. Neben der Problematisierung der menschenverachtenden Asylpolitik in Europa steht dabei auch immer wieder ein Aufruf zum eigenen politischen Handeln im Mittelpunkt.

Anfang des Jahres 2023 befinden sich global über 100 Millionen Menschen auf der Flucht.  Die Fluchtursachen sind vielfältig und reichen von Klimakatastrophen über Wirtschaftskrisen bis hin zu bewaffneten Konflikten. „Unabhängig von der Ursache für die Flucht und unabhängig von ihrer Herkunft haben alle Menschen das Recht auf ein faires Asylverfahren, ein Recht, dem die Europäische Union nicht nachkommt, wenn die Seenotrettung im Mittelmeer aktiv blockiert wird, oder die polnisch-belarussische Grenze militarisiert wird”, sagte Lara Weller von der Seebrücke Bonn.

Die Seebrücke ist eine politische Bewegung, getragen vorwiegend von Einzelpersonen aus der Zivilgesellschaft. Jede*r, der*die unsere politischen Ziele unterstützt und sich beteiligen möchte, ist bereits Teil der Bewegung. Mit Demonstrationen und Protestaktionen auf dem Land und in der Stadt streiten wir mit unseren zahlreichen Lokalgruppen für eine solidarische und menschenrechtsbasierte Migrationspolitik – kurz: Weg von der Abschottung und hin zu Bewegungsfreiheit für alle Menschen! Derzeit besteht die Bewegung aus mehr als 180 lokalen Seebrücke-Gruppen, die mit Protesten und Aktionen auf die unhaltbaren Zustände an Europas Außengrenzen aufmerksam machen. Sie ist sowohl in Großstädten wie Berlin oder München, als auch in kleinen Gemeinden wie Dargun oder Neuendettelsau vertreten.

„Bonn ist seit 2018 laut Stadtratsbeschluss sicherer Hafen und setzt sich für eine solidarische und menschenrechtsorientierte Asyl- und Migrationspolitik sowie für Seenotrettung ein. Unser Mahnwachen können neben einem Appell an die Entscheidungsträger*innen auf Bundes- und EU-Ebene auch als Ermutigung an die Stadt Bonn verstanden werden, dieses Engagement weiterhin fortzusetzen und zu verstärken“, sagte Rainer van Heukelum, der sich seit einigen Jahren bei der Seebrücke Bonn engagiert.