Familiennachzug: »Die überlangen Verfahrensdauern verlängern sich durch Corona noch weiter«

09.10.2020 ProAsyl stellt fest, dass es beim Familiennachzug nicht voran kommt:

"Im August 2019 zogen wir mit Rechtsanwältin Lena Ronte eine Bilanz zum eingeschränkten Familiennachzug für subsidiär Geschützte. Ein Jahr später läuft das Verfahren weiter schleppend, die Familien warten. Als ob dies nicht genug wäre, machte die Corona-Pandemie den Angehörigen, die bereits ein Einreisevisum hatten, einen Strich durch die Rechnung."

Ein Jahr nach einem Interview in dieser Angelegenheit fragte ProAsyl erneut bei der Rechtsanwältin Lena Ronte nach. Diese erklärte:

"Wir vertreten überwiegend somalische Staatsangehörige. Von allen subsidiär schutzberechtigten somalischen Staatsangehörigen, die wir seit Beginn des Jahres 2018 für Termine zur förmlichen Antragstellung in den deutschen Botschaften registriert haben, ist bisher keine einzige Person eingereist. Einige warten sogar immer noch auf einen Termin zur förmlichen Antragstellung. Letzte Woche hat eine Familie (Mutter mit fünf Kinder, die auf den Nachzug zum Vater und Ehemann wartete) Visa erhalten; deren Verfahren haben wir im November 2014 begonnen. Nur um sich mal klar zu machen, was die Familien aushalten müssen. ...

»Von allen Betroffenen, die wir seit Beginn des Jahres 2018 für Termine zur förmlichen Antragstellung in den deutschen Botschaften registriert haben, ist bisher keine einzige Person eingereist. «

RAin Lena Ronte