Gute Nachricht: Bund wird in diesem Jahr voraussichtlich mehr als eine Milliarde Euro für die Finanzierung von Integrationskursen geben

14.06.2025 Lange wurde bei Veranstaltern und Trägern gebangt: Würde die Fortsetzung der Integrationskurse weiterhin finanziell gesichert? Nun gab es die positive Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linken im Bundestag:

Die bisher vorgesehenen Mittel von rund 760 Millionen Euro sollen demnach um mehr als 300 Millionen Euro aufgestockt werden, wie die Bundesregierung mitteilte. Das Finanzministerium habe die Einwilligung für eine entsprechende überplanmäßige Ausgabe auf Antrag des Innenministeriums erteilt. Nach aktuellem Stand stünden somit nun 1,066 Milliarden Euro zur Verfügung.

Wir zitieren dazu den Bericht von RP Online am 13.06.2025:

Exklusiv | Berlin · Bis zuletzt war unklar, ob genügend Geld für Integrationskurse bereitsteht. Nun sichert der Bund mit deutlich mehr Mitteln als veranschlagt die Kurse für dieses Jahr. Vor allem ukrainische Geflüchtete sorgen für die hohe Nachfrage.

https://rp-online.de/politik/deutschland/integrationskurse-bund-stockt-mittel-auf-mehr-als-eine-milliarde-euro-auf_aid-129236949

Der Bund wird in diesem Jahr voraussichtlich mehr als eine Milliarde Euro für die Finanzierung von Integrationskursen zur Verfügung stellen. Das geht aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor, die unserer Redaktion exklusiv vorliegt. Die bisher vorgesehenen Mittel von rund 760 Millionen Euro sollen demnach um mehr als 300 Millionen Euro aufgestockt werden, wie die Bundesregierung mitteilte. Das Finanzministerium habe die Einwilligung für eine entsprechende überplanmäßige Ausgabe auf Antrag des Innenministeriums erteilt. Nach aktuellem Stand stünden somit nun 1,066 Milliarden Euro zur Verfügung. Die weitere Finanzierung der Integrationskurse in diesem Jahr sei so sichergestellt, erklärte die Bundesregierung.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Regierung mehr als eine Milliarde Euro für Integrationskurse ausgegeben. Eine Kürzung liege daher nicht vor. In den Vorjahren musste die Politik zum Teil aber deutlich weniger Geld für die Kurse in die Hand nehmen. Im Jahr 2021, während der Corona-Pandemie, gab der Bund weniger als 500 Millionen Euro aus. Ein Grund für die gestiegenen Kosten: die vielen Geflüchteten, vor allem aus der Ukraine. Sie nahmen 2024 und im laufenden Jahr am häufigsten an den Kursen teil, gefolgt von Menschen mit syrischer und afghanischer Staatsangehörigkeit.

Integrationskurse umfassen vor allem Deutschunterricht und einen sogenannten Orientierungskurs. Sie dauern in der Regel neun Monate. Da wegen des Bruchs der Ampel-Koalition und der vorgezogenen Neuwahl noch kein finaler Haushalt für 2025 existiert, war eine ausreichende Finanzierung der Kurse bis zuletzt nicht gesichert.

In den ersten vier Monaten dieses Jahres haben bereits 122.800 Menschen einen Integrationskurs begonnen. Hochgerechnet würde das für dieses Jahr eine Teilnehmerzahl von mehr als 360.000 bedeuten. Ähnlich viele Menschen hatten in den beiden Vorjahren an den Kursen teilgenommen. In den Jahren 2020 und 2021 belegten hingegen jeweils nur rund 100.000 Menschen die Kurse. Mehr als jeder Vierte – rund 103.000 Personen – wiederholte 2024 das Bildungsangebot.

Clara Bünger, innen- und fluchtpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, begrüßt, dass die Regierung die Mittel für die Integrationskurse erhöht hat. Damit werde sichergestellt, dass die Kurse im gesamten Jahr 2025 stattfinden können, betont die Politikerin. „Die bisherige Unsicherheit hätte jedoch vermieden werden können, wenn von Anfang an genügend Mittel für diese Kurse eingeplant worden wären“, sagte Bünger unserer Redaktion. „Sprache ist einer der entscheidenden Faktoren, um Teilhabe zu ermöglichen – hier darf nicht gespart werden.“