10.02.2021 Zum Jahresende hatte das Innenministerium die Zahl der 2020 in Deutschland gestellten Asylerstanträge mit 102.000 beziffert. Schandbar wenig angesichts der Not an den Außengrenzen der EU, so meinten wir wie viele andere Engagierte. (s. "2020 deutlich gesunkene Zahl der Asylanträge - das 4. Jahr in Folge"). Doch tatsächlich ist die Flüchtlingsaufnahme noch viel geringer, wenn berücksichtigt wird, wie viele Schutzsuchende im selben Zeitraum Deutschland verlassen mussten, freiwillig, gedrängt freiwillig oder durch Abschiebungen. Werden auch die Aslyanträge von in Deutschland geborenen Kindern abgezogen, zeigt sich, dass die tatsächliche Zunahme von Schutzsuchenden, die sich in Deutschland aufhalten nur bei 67.000 Menschen liegt.
Die Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke, die nach Aufschlüsselung gefrgt hatte, fordert angesichts der geringen Zahlen Bleiberecht statt Abschiebungen!
Diese Angaben beinhaltet die Antwort aus dem Innenminsterium:
Asylerstanträge 102.581
davon sind in Deutschland Geborene im Alter von unter einem Jahr 26.520
Resettlement und Humanitäre Aufnahmen(erfolgte Einreisen 2020) 1.685
Familiennachzug nach Visaerteilung zu den 7 Haupt-HKL (AFG, ERI, IRN, IRQ, SYR, SOM, YEM; darunter Visaerteilung zu Schutzberechtigten) 12.986
abzüglich
Rückführungen inkl. Dublin-Überstellungen 13.683
Freiwillige Rückkehr gem. IOM-REAG/GARP-Programm 5.706*
Freiwillige Ausreisen ohne REAG/GARP 3.865**
Summe Asylerstanträge (Mit in DEU Geborenen im Alter von unter einem Jahr) 93.998
Summe Asylerstanträge (Ohne in DEU Geborene im Alter von unter einem Jahr) 67.478
* vorläufig ** Stand 30.09.2020