Liebe Leserinnen und Leser, liebe in Asylpolitik und um geflüchtete Menschen Engagierte in Bonn,
wie befürchtet gehen Europas äußerste Rechte triumphierend aus der EU-Wahl hervor. Vor allem Le Pen in Frankreich und Meloni in Italien sehen sich auf nationaler und internationaler Bühne gestärkt. Die Konsequenzen wird ganz Europa zu spüren bekommen, zumal von der Leyen und ihre Fraktion in ihrem persönlichen Streben nach Macht und deren Erhalt keine Brandmauern kennt und auf Melonis Unterstützung rechnen wird - zu welchem Preis auch immer. Zu diesem Thema lohnt wieder einmal ein Blick auf die Satire, bei der das Lachen wie so oft im Halse stecken bleibt: Ich empfehle Die Anstalt vom 11. Juni.
Meloni konnte ihren Triumph sofort auskosten. Beim G7-Gipfel im eigenen Land war sie die voll akzeptierte strahlende Gastgeberin, die sogar den Papst präsentieren konnte. Nur verhalten wurde an ihre „post“faschistische Herkunft erinnert in den Berichten von dem so familiär wirkenden Treffen der Mächtigen, Einflussreichen und zugleich auch Angeschlagenen. Ich habe also allen Grund, nach besten Kräften meine Tätigkeit fortzusetzen und berichte auch in diesem Newsletter über zahlreiche Entwicklungen im lokalen, bundesweiten und internationalen Geschehen bezüglich Flucht und Migration.
Mit besten Grüßen und Wünschen für Durchhaltekraft schicke ich einen wieder sehr umfangreichen Newsletter
Susanne Rohde
Termine
- Di, 18.06.2024 Lesung aus dem Roman „Das Meer von unten“
- Mi, 19.06.2024 verschoben auf 20. Juni "Weltflüchtlingstag": Mahnwache für Menschenrechte - Stoppt das Sterben im Mittelmeer!
- Do, 20.06.2024 am Weltflüchtlingstag Mahnwache für Menschenrechte - Stoppt das Sterben im Mittelmeer!
- Mi, 03.07.2024 Lokalgruppe der Seebrücke: 127. Mahnwache für Menschenrechte - Stoppt das Sterben im Mittelmeer! Was bedeutet es, auf der Flucht zu sein? Wie fühlt es sich an, alles aufgeben zu müssen, um einen sicheren Ort zu finden? Mitte 2023 waren weltweit mehr als 110 Millionen Menschen [...] weiterlesen
Forum : Bonn und NRW
-
Bonn: Fotoausstellung „Menschen auf der Flucht“ 17.06.2024 Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni zeigt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International Bonn von 17. Juni bis einschließlich 23. Juli 2024 unter dem Titel „Menschen auf der Flucht“ eine Ausstellung im Foyer des Stadthauses Bonn. Was bedeutet es, auf der Flucht zu sein? Wie fühlt es sich an, alles aufgeben zu müssen, um einen sicheren Ort zu finden? Mitte 2023 waren weltweit mehr als 110 Millionen Menschen [...] weiterlesen
- NRW: Kirchenasyl gebrochen um psychisch kranken 24-Jährigen abzuschieben 17.06.2024 Wie die Seebrücke in ihren News berichtet, wurde erneut das Kirchenasyl missachtet. Wir zitieren: Ein 24-jähriger Mann wurde festgenommen und in die Abschiebehaft nach Büren gebracht, obwohl er in Bielefeld im Kirchenasyl aufgenommen worden war. Dem Schutzsuchenden droht die Abschiebung nach Georgien. Dort hatte er Gewalt erlebt, wodurch sich eine schwere psychische Erkrankung entwickelt hat. Gegen die drohende Abschiebung wird aktuell vor dem Verwaltungsgericht Minden vorgegangen [...] weiterlesen
- Abschiebungen aus NRW: Überblick 14.06.2024 In seinem aktuellen Newsletter fasst der Flüchtlingsrat NRW Zahlen und Fakten zu Abschiebungen aus NRW zusammen. Wir zitieren dazu den Abschnitt Abschiebungen in NRW :„Abschiebungen »im großen Stil« real“ titelte die taz in einem Artikel vom 24.05.2024 mit Bezug auf das von Bundeskanzler Olaf Scholz am 20.10.2023 im Spiegel-Interview formulierte Ziel, mehr Menschen abzuschieben. Laut taz sind im ersten Quartal 2024 34 % mehr Menschen abgeschoben worden als im gleichen Zeitraum [...] weiterlesen
- NRW: 2023 Höchststand von Einbürgerungen, ab 29. Juni 24 Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts in Kraft 14.06.2024 Im vergangenen Jahr 2023 verzeichnete das Statistische Landesamt einen Höchsstand von Einbürgerungen, mehr als seit 2001. Wenn am 27.06.2024 das Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts in Kraft tritt, sei laut Landkreistag Nordrhein-Westfalen mit einem weiteren Anstieg der Einbürgerungsanträge zu rechnen. Es könne zu einer Verdreifachung der Anträge kommen, die die Ausländerämter wegen Personalmangel nicht bewältigen können. Wir zitieren aus dem sehr inhaltsreichen [...] weiterlesen
- Abschiebungen nach Afghanistan: Wüst fordert Verhandlungen mit den Taliban 13.6.2024 Nach dem schrecklichen Ereignis in Mannheim, bei dem ein jungen Polizeibeamter zu Tode kam, wurde die unsägliche Debatte um Abschiebungen erneut angefacht. Die sofortigen Reaktionen von Landes- und Bundespolitiker*innen waren überwiegend durch Populismus geprägt, dem u. a. Pro Asyl eine klare Position entgegen setzte (s. Pro Asyl: Abschiebungen nach Afghanistan und Syrien sind menschenrechtswidrig) Doch auch nach einigen Tagen wird weiter für Abschiebung ins Land der Taliban [...] weiterlesen
- Bonner Appell gegen die Bezahlkarte 14.06.2024 Um die Einführung der Bezahlkarte in Bonn abzuwehren, hat sich in Bonn ein weitreichendes Bündnis zusammengetan, das nun einen Appell gegen die Bezahlkarte für Bezieher*innen von Asylbewerberleistungen an die Oberbürgermeisterin, an die Mitglieder der demokratischen Fraktionen im Rat der Bundesstadt Bonn, an Frau Ministerin Josefine Paul und an die Medien veröffentlichte. Der Bundestag hate am 12.04.2024 eine einheitliche Rechtsgrundlage für die Bezahlkarte für Geflüchtete [...] weiterlesen
- Bonner Fragen und Antworten zur Europawahl: Was sagen die Parteien zur Asyl- und Migrationspoltik 05.06.2024 Wahlprüfsteine zur Europawahl haben mehrere Bonner Organisationen der Flüchtlingshilfe erarbeitet. Die Fragen und Antworten wurden auf der Webseite der Flüchtlingshilfe Bonn e. V. veröffentlicht: Im Artikel 2 des Vertrags der Europäischen Union heißt es: „Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte (…)“. Wir teilen diese Werte und setzen uns dafür ein, dass [...] weiterlesen
Forum : Bund
- TV-Beiträge zu Flucht und Migration Im Juni 2024, kurz vor der EU-Wahl und danach, wurden mehrere sehr inhaltsreiche Sendungen im Öffentlich-Rechtlichen ausgestrahlt, auf die hier gesammelt hingewiesen wird. Die Anstalt, ZDF 47 min, ausgestrahlt am 11. Juni 2024 "Unmittelbar nach der Europawahl treffen sich Max Uthoff und Maike Kühl zu einer satirischen Analyse des Geschehens und wagen einen Ausblick in die Zukunft des Staatenverbundes." frontal spezial: Migration in Deutschland Zu viel oder zu wenig? [...] weiterlesen
- Sachverständige kritisieren Pläne für Asyl-Auslagerung in Drittstaaten wie Ruanda 17.06.2024 Mit dieser Schlagzeile berichtet heute die Tagesschau, dass die Pläne für die Auslagerung der Asylverfahren nach Art des Ruanda-Modells von den im Innenministerium angehörten Expert*innen scharf kritisiert werden. Wir zitieren: Das Bundesinnenministerium hat Sachverständige befragt, inwiefern Asylverfahren in Drittstaaten wie Ruanda ausgelagert werden können. Nach Informationen von WDR, NDR und SZ haben viele der Befragten große Zweifel. Nach und nach kam in diesem Frühjahr eine [...] weiterlesen
- Zivilgesellschaftliche Forderungen an die Innenminister*innenkonferenz - Geflüchtete Menschen brauchen Schutz – keine rassistische Hetze 17.06.2024 Der Flüchtlingsrat NRW appelliert er an die Landesregierung, sich gegen die auf der Tagesordnung der Konferenz stehende Abschiebung von Straftätern nach Afghanistan und Syrien einzusetzen. (s. unten) Und Pro Asyl fordert gemeinsam mit weiteren Organisationen: Geflüchtete Menschen brauchen Schutz – keine rassistische Hetze. Wir zitieren eine Pressemitteilung von Pro Asyl: Mit Blick auf die Innenminister*innenkonferenz (IMK) fordern Jugendliche ohne Grenzen, PRO ASYL [...] weiterlesen
-
Nach der EU-Wahl - Reaktionen 10.06.2024 Pressemitteilung der Seebrücke: Europa rückt weiter nach rechts – Seebrücke verspricht Widerstand Europa hat entschieden. Die ersten Hochrechnungen zeigen es: Europa rückt weiter nach rechts. Die Seebrücke ist entsetzt über diesen historischen Rechtsruck. Sie verurteilt alle Parteien für ihre Beteiligung an diesem Rechtsruck und verspricht Widerstand gegen jede rassistische Politik. Dazu Maria Sonnek von der Seebrücke: „Dass in Europa vor allem rechte Parteien gewählt wurden [...] weiterlesen
- Unternehmensbündnis zur Integration Geflüchteter auf dem Arbeitsmarkt gestartet 14.06.2024 Es gibt auch positive Nachrichten: Das internationale Netzwerk "Tent Partnership for Refugees" tritt mit seinem Zweig "Tent Deutschland" an die Öffentlichkeit. Bei Tent Deutschland geht es nicht um Camping, und es werden auch keine Zelte angeboten. "Tent ist seit 2019 in Deutschland aktiv und unterstützt mit einem engagierten Tent-Mitgliedsunternehmen dabei, Geflüchteten durch Berufsvorbereitung und Beschäftigung den Einstieg in den deutschen [...] weiterlesen
- Ab sofort: Tagesschau auch in einfacher Sprache 12.06.2024 Ein neues Angebot der Information macht die öffentlich-rechtliche Tagesschau jetzt mit der wochentäglichen Herausgabe einer Sendung in einfacher Sprache. Diese richtet sich unter anderem an Menschen, "die Deutsch nicht auf muttersprachlichem Niveau beherrschen." Darüber berichtete die Tagesschau am 12.06.2024 in eigener Sache. Am Schluss gibt es den Hinweis auch in einfacher Sprache. ... wird um 19 Uhr auf tagesschau24 ausgestrahlt. Ab 18 Uhr kann sie bereits unter tagesschau [...] weiterlesen
- Bundesländer kauften für viel Geld Software, damit Abschiebebehörden Handys von Geflüchteten knacken können 08.06.2024 Netzpolitik.org recherchierte Details zur Vorbereitung von Abschiebungen. Auch NRW ist dabei. Rheinland-Pfalz: Eine Abschiebe-Behörde, die Handys durchsucht (s. unten) Bereits am 24.05.2024 berichtete Netzpolitik.org unter dem Titel: Abschiebungen: Hunderttausende Euro, um Handys von Geflüchteten zu knacken, dass Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen dafür Forensik-Werkzeuge eingekauft. Die Recherchen für den netzpolitik.org-Podcast [...] weiterlesen
- Pro Asyl: Abschiebungen nach Afghanistan und Syrien sind menschenrechtswidrig 07.06.2024 Wir zitieren aus den News: Nach der schrecklichen Tat von Mannheim sollen laut Bundeskanzler Scholz bei schweren Straftaten Abschiebungen nach Afghanistan oder Syrien stattfinden. Doch in beiden Ländern gibt es Folter und andere schwere Menschenrechtsverletzungen, die jegliche Abschiebungen völkerrechtlich verbieten. Abschiebungen in Zeiten flüchtlingsfeindlicher Debatten Rechtsstaatlichkeit adé? Der Schock nach der Tat von Mannheim ist groß. Islamistischer Terror [...] weiterlesen
- Appell an Innenminister*innen: Abschiebestopps nach Iran und Irak! 04.06.2024 Pressemitteilung von Pro Asyl: PRO ASYL und HÁWAR.help fordern mit einem breiten Bündnis angesichts der politischen und menschenrechtlichen Lage im Iran und Irak, dass die Innenminister*innenkonferenz (19. bis 21. Juni in Potsdam) einen sofortigen Abschiebestopp sowohl für Geflüchtete aus dem Iran als auch für Jesid*innen aus dem Irak erlässt. In einem von PRO ASYL und HÁWAR.help initiierten offenen Brief, unterzeichnet unter anderem vom Paritätischen Gesamtverband, der AWO [...] weiterlesen
Forum: International
-
Schwere Vorwürfe gegen griechische Küstenwache jetzt durch BBC-Recherche belegt 18.06.2024 Seit langem beklagt, jetzt belegt: Angehörige der griechischen Küstenwache sollen systematisch Geflüchtete zurück aufs Meer gedrängt und sie ihrem Schicksal überlassen haben. Mehrere Medien berichten heute über eine Recherche der BBC. Diese untersuchte einen Zeitraum von drei Jahren und interviewte mehrere Betroffene. Das Ergebnis ist in der sendereigenen Dokumentation „Totenstille: Töten im Mittelmeer?“ zu sehen.. Diese BBC untersuchte einen Zeitraum von drei Jahren und interviewte [...] weiterlesen
Neu in den aktuellen Zitaten - Geschehen auf Fluchtwegen, Seenotrettung
- hier nur verkürzt -
18.06.2024 Menschen gefesselt und ins Meer geworfen? Schwere Vorwürfe gegen griechische Küstenwache. Bericht über drei Jahre BBC-Recherche für Dokumentation „Totenstille: Töten im Mittelmeer?“ ...
17.06.2024 Italien Tote und Vermisste nach Bootsunglück im Mittelmeer Bei zwei Bootsunglücken im Mittelmeer sind mindestens elf Migranten ums Leben gekommen. Die deutsche Hilfsorganisation „Resqship“ teilte mit, sie habe an Bord eines sinkenden Boots zehn Leichen entdeckt. 51 Überlebende seien gerettet und der italienischen Küstenwache übergeben worden. ...
14.06.2024 Bericht: Kanaren blicken auf Katastrophe: 5000 Tote in fünf Monaten In den ersten Monaten des Jahres starben so viele Flüchtlinge wie noch nie auf dem Weg zu den Kanaren. 19.000 haben ihr Ziel erreicht. Es sollte eine Reise in eine bessere Zukunft werden. Doch für viele wurde es eine Reise in den Tod: Etwa 120 Menschen saßen in dem Holzkahn, der in der mauretanischen Hafenstadt Nouakchott ablegte....
14.06.2024 Grenzschutzbehörde Frontex: Illegale Einreiseversuche in EU deutlich gesunken Seit Jahresbeginn hat die europäische Grenzschutzbehörde Frontex 80.000 illegale Einreiseversuche registriert. Das sind deutlich weniger als im Vorjahr. ... Entwicklung der Einreiseversuche laut Frontex: Zentrales Mittelmeer 21.330 -58%; Östliches Mittelmeer 21.773 +103%; Westafrikanische Küste 17.976 +303%; Westbalkan 8.938 -71%; Westliches Mittelmeer 5.186 +24%; östliche EU-Landgrenze 4.451 +96%; Ausreisen nach Großbritannien 21.820 +38%. Quelle: Tagesschau
12.06.2024 Fluchtgeschehen an der deutsch-polnischen Grenze nimmt zu. Dies registriert die Bundespolizei, die die Grenze mobil und stationär kontrolliert - unterwegs mit einer Streife. Bericht Nordmagazin NDR
12.06.2024 Bericht: Spanien weigert sich, Kanaren mit Flüchtlingen zu helfen Aus Solidarität sollen 349 minderjährige Migranten von den Kanaren aufs Festland umgesiedelt werden. Doch die anderen Regionen Spaniens stellen sich quer. Darum werden die Inseln im Stich gelassen. 5661 minderjährige Migranten sitzen auf den Kanaren fest...
09.06.2024 ... Das Rettungsschiff "Geo Barents" von "Ärzte ohne Grenzen" hat elf Leichen im Mittelmeer geborgen. Die Besatzung des Aufklärungsflugzeugs "Seabird 2" hatte die Schiffscrew auf die im Wasser treibenden Körper aufmerksam gemacht. ...
06.06.2024 Spanische Einsatzkräfte haben innerhalb weniger Stunden Hunderte Migranten gerettet, die vor den Kanarischen Inseln in Seenot geraten waren. Die insgesamt 516 Flüchtlinge seien auf fünf Booten unterwegs gewesen, teilte der spanische Seerettungsdienst mit. ...
....