- Im versandfertigen Newsletter verzichte ich auf einen aktuellen Kommentar. -
Liebe Leserinnen und Leser, liebe in Asylpolitik und um geflüchtete Menschen Engagierte in Bonn,
nach einigen Tagen Abwesenheit von weltoffen-bonn.de habe ich Mühe, die Nachrichten und Themen nachzuarbeiten. Andererseits tut es mal ganz gut, sich aus dem hektischen Tagesgeschehen zurückzuziehen. Nun hoffe ich, alles Wesentliche aufgenommen zu haben, und das ist wieder einmal mehr als genug. Auffällig ist, dass die von Populismus getriebene Politik immer wieder durch die Justiz zurückgepfiffen werden muss. Sei es der EuGH, den EGfM, das Bundesverfassungsgericht oder andere Gerichte, die die Menschenrechte Schutzsuchender gegen alle Angriffe wahren. Möge die unabhängige Justiz erhalten bleiben!
Neben den leider üblichen Nachrichten von Verschärfungen in der Asylpolitik gibt es diesmal auch angenehme Nachrichten: Die Bonner Buchmesse Migration, jetzt im Haus der Bildung, steht mit einer Vielzahl von Veranstaltungen bevor. Das Schauspiel Bonn bringt Volker Löschs Inszenierung von "216 Millionen" über Klimakrise und Flucht auf die Bühne, unter den Mitwirkenden vier Menschen aus Bonn mit Fluchterfahrungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel.
Mit Dank für die Aufmerksamkeit für die Hinweise und Beiträge grüße ich herzlich
Susanne Rohde
Termine
- Mi, 06.11.2024: WEGEN MARTINSZUG ABGESAGT Mahnwache für Menschenrechte - Stoppt das Sterben im Mittelmeer!
- Sa, 09.11.2024: Workshop: Interkulturelle Krankheitsbilder – Ansatz der unterstützenden niedrigschwelligen Beratung
- Mi, 13.11.2024: Vor dem Landtag in Düsseldorf: Kundgebung NRW bleibt sozial!
- Do, 14.11.2024: Online-Veranstaltung "Aufenthaltssicherung, Aufenthaltsverfestigung und Einbürgerung - Aktuelle Änderungen um Migrations- und Staatsangehörigkeitsrecht 2023/2024" mit RA Dieckmann
- Fr, 15.11.2024: Bonner Buchmesse Migration 2024
- Fr, 15.11.2024: Schauspiel Bonn: 216 Millionen - ein Stück über die Klimakrise und Flucht, inszeniert von Volker Lösch
- Sa, 16.11.2024: Bonner Buchmesse Migration 2024
- So, 17.11.2024: Bonner Buchmesse Migration 2024
- Mi, 20.11.2024: Lokalgruppe der Seebrücke: Mahnwache für Menschenrechte - Stoppt das Sterben im Mittelmeer!
- Fr, 22.11.2024: "Von der Integration zur Partizipation!"
- Sa, 23.11.2024: Workshop: Erkennen – Handeln – Schützen: Häusliche Gewalt im Kontext von Migration und Flucht
Forum: Bonn / NRW
- Bonn: Offener Brief gegen drohende Kürzung landesgeförderter Stellen der Asylverfahrensberatung 04.11.2024 Die landesgeförderten Stellen im Programm „soziale Beratung von Geflüchteten“ sind in Gefahr, weil drastische Kürzungen im Landeshaushalt beabsichtigt sind. In Bonn sollen die Stellen der Asylverfahrensberatung in den Landesunterkünften (EAE Bonn und ZUE Muffendorf) und die Asylverfahrensberatung für unbegleitete Minderjährige (beim Bleibewerk angesiedelt) gestrichen werden. Die Regionale Beratung (betrifft DRK Bonn, AsA Bonn, Bleibewerk) ist noch nicht von Stellenkürzungen betroffen [...] weiterlesen
Forum : Bund
- Bund: Mehr als 60 % aller Abschiebungen können nicht durchgeführt werden 05.11.2024 Die Bemühungen, Bund und Länder immer weiter zu treiben, um die Aufnahme Schutzsuchender runterzufahren, gehen unentwegt weiter. Die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage von Wagenknecht brachte gerade neue Schlagzeilen. Diese warf Bundeskanzler Scholz jetzt "Wortbruch beim Thema Abschiebungen" vor. Scholz habe "vor einem Jahr vollmundig versprochen, dass endlich wieder Recht und Gesetz gelten und Ausreisepflichtige konsequent abgeschoben werden", sagte die Politikerin [...] weiterlesen
- Der nächste Schnitt: Zum neuen Jahr weniger Leistungen nach AsylbLG für Schutzsuchende 02.11.2024 Empfänger*innen von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten ab 1. Januar 2025 weniger Geld - vermutlich etwa 20 Euro weniger im Monat bei Erwachsenen. Der entsprechenden Verordnung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) stimmte der Bundesrat zu. Der Flüchtlingsrat NRW schreibt am 1.11.2024 in seinen News: Das BMAS hat die neuen Regelsätze im AsylbLG für 2025 im Bundesgesetzblatt (siehe auch unten) veröffentlicht. Da die Inflation gesunken sei, müssten [...] weiterlesen
- Abschaffung des Asylrechts? - Populist Söder bekommt Experten-Contra 31.10.2024 Immer wieder versucht Bayerns Ministerpräsident Söder als provozierender Populist, Grenzen nach rechts zu verschieben: "Es braucht eine echte Asylwende. Wir benötigen eine Obergrenze, eine Änderung des Asylrechts und Zurückweisungen an der Grenze. Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan müssen ermöglicht und der subsidiäre Schutz abgeschafft werden..." Söder auf Instagram Zu seiner Vorstellung, das Asylrecht abzuschaffen, bekommt er nun ein klares Contra von Expert*innen [...] weiterlesen
- Innenministerium plant unter Deckmantel der GEAS-Umsetzung massive Verschärfungen im Asylrecht Wir zitieren aus den News von Pro Asyl: 24.10.2024 In der Umsetzung der neuen europäischen Asylregeln nutzt das Innenministerium optionale Regeln der EU, um das deutsche Asylrecht besonders restriktiv zu verschärfen. So drohen Freiheitsbeschränkung und Inhaftierung von Schutzsuchenden, auch von Kindern, sowie mehr »sichere Herkunftsstaaten« und »sichere Drittstaaten«. Die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) wurde im Juni 2024 verabschiedet und muss nun in den einzelnen [...] weiterlesen
- Länder-Jahreskonferenz beschließt mit 15 Punkten zur Asylpolitik weitere Verschärfungsmaßnahmen und Forderungen 30.10.2024 Nach aufgeheizten Debatten im Vorfeld verständigten sich die Ministerpräsident*innen der Länder auf 15 Punkte in der Asyl- und Migrationspolitik, darunter vor allem Forderungen an die Bundesregierung. - Kontrollen an den Binnengrenzen - Wiederbelebung des sogenannten -Dublin-III-Abkommens - Bundesausreisezentren errichten - mögliche Abschiebungen in Transit- oder Drittstaaten weiter prüfen - Familiennachzug auf Härtefälle beschränken - Harmonisierung der [...] weiterlesen
- Dauernd Abschiebungen - Zahlen von Behörden 21.10.2024 Innerhalb weniger Tage fand ich verschiedene Mitteilungen über Abschiebungen in "sichere" Herkunftsländer Guinea, Georgien, Nigeria und Ghana, Albanien und Moldau: Zahlen sprechen von alltäglichen Vorgängen, die Schicksale bleiben unbekannt. Lediglich der Anteil straffällig Gewordener darunter wird genannt. Anders als in Berichten über Abschiebungen in den Vordergrund gerückt wird, sind darunter meist nicht einmal die Hälfte der Betroffenen straffällig geworden. Abschiebungen nach Guinea 1 [...] weiterlesen
- Bundestag und Bundesrat in Sachen Asylrechtsverschärfung einig: Weiterer Abbau beschlossen 21.10.2024 Gemeinsam wurde das sogenannte "Sicherheitspaket" dem Bundestag und dem Bundesrat vorgelegt. Abgesehen von leider nur vereinzelten Stimmen in den Fraktionenen von SPD und Günen waren sich in Sachen Asylrechtsverschärfung die Koalitionsparteien und Opposition einig. Nur die "Terrorismusbekämpfung" ging der CDU/CSU nicht weit genug, mit ihrer Mehrheit im Bundesrat ließ sie diesen Teil nicht passieren. Die meisten Stimmen nennen kommentarlos die Inhalte der Verschärfungen, wie sie [...] weiterlesen
Forum : international
- Nachlese zum EU-Gipfel über Zukunft der europäischen Asylpolitik 04.11.2024 Eine späte Nachlese zum EU-Gipfel: Das beim Gipfel noch vorbildhaft dargestellte Albanien-Auslagerungsprojekt von Meloni mit 16 eingewiesenen Migranten war unmittelbar nach dem Gipfel per Gericht für nicht-rechtens erklärt worden, die Betroffenen mussten nach Italien gebracht werden. Dazu mehr in den Aktuellen Zitaten. Wir zitieren einige Pressestimmen: - Tagesschau: Warum die EU schon wieder über Migration streitet Stand: 18.10.2024 Eigentlich hatte die EU sich gerade erst auf einen Asylpakt [...] weiterlesen
- EU-Gipfel: Stundenlange Auseinandersetzung um eine Verschärfung der Asyl- und Abschiebungspolitik ohne konkrete Beschlüsse 21.10.2024 Nach der fortgesetzten Rechtsentwicklung in der EU und vielen ihrer Mitgliedsstaaten gab es im Vorfeld des Gipfels Rufe, GEAS weiter zu verschärfen. Mehrere Staaten kündigten an, das Asylrecht aussetzen zu wollen. Scholz stand unter Druck durch vorangegangene Forderungen seitens der CDU/CSU. Und Meloni sonnte sich im Ruhm des gerade mit 16 dorthin verbrachten Schutzsuchenden eröffneten Lagers in Albanien und erntete damit Bewunderung und Neid einiger Kolleg*innen. (Das gerichtlich [...] weiterlesen
- Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte bestätigt Unrechtmäßigkeit von Zurückweisungen an den Binnengrenzen 17.10.2024 In seinem .. Urteil stellt der Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) klar: Zurückweisungen von Schutzsuchenden an den Grenzen sind nicht zulässig. “Alle Parteien müssen nun endlich die menschenrechtsverachtende Zurückweisungsdebatte und die systematische Entrechtung an deutschen Grenzen beenden“, fordert Tareq Alaows, flüchtlingspolitischer Sprecher von PRO ASYL. Wir zitieren eine Pressemitteilung von Pro Asyl: 15.10.2024 PRO ASYL und ECCHR begrüßen das heutige [...] weiterlesen
Neu in den aktuellen Zitaten - Geschehen auf Fluchtwegen, Seenotrettung
- hier gekürzt -
03.11.2024 Neues Rettungsschiff Sea-Eye 5 rettet in erstem Einsatz 65 Menschen...
01.11.2024 Griechische Küstenwache rammt Boot mit fliehenden Menschen...
30.10.2024 Weitere Todesfälle im Ärmelkanal ...
30.10.2024 Migration: Kanaren schicken blinde Passagiere zurück aufs Schiff. ...
23.10.2024 Flucht auf die Kanaren verhindert – Migranten-Boot gestoppt...
22.10.2024 Größtes Migranten-Boot: Gran Canaria schreibt Rekord. Auf der Patera, die vor Gran Canaria entdeckt wurde, befanden sich 231 Menschen aus Ländern südlich der Sahara, darunter 58 Minderjährige und 13 Frauen. ...
20.10.2024 Neue Grausamkeiten im Mittelmeer: Über Bord gezwungen und schutzlos zurückgelassen ...
19.10.2024 Mittelmeer-Flüchtlinge: Meloni will Pläne für Albanien-Lager durchziehen ...
17.10.2024 Bei einem Bootsunglück vor der griechischen Insel Kos sind vier Migranten ums Leben gekommen....
16.10.2024 Im Schnellverfahren außerhalb der EU will Italien in Flüchtlingslagern in Albanien Asylanträge bearbeiten. Nun sind dort die ersten 16 Männer angekommen. Andere EU-Länder schauen interessiert zu. ...
15.10.2024 Zeit: Deutlich weniger Menschen reisen irregulär in die EU ein In den ersten neun Monaten 2024 hat die EU-Grenzbehörde Frontex 166.000 irreguläre Grenzübertritte registriertdieses Jahres hat die EU-Grenzschutzagentur Frontex ...
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