6 - 2020

Liebe Leserinnen und Leser, liebe in Asylpolitik und um geflüchtete Menschen Engagierte in Bonn,

weiter können wir nur Online unterwegs sein und müssen (fast) allein die Nachrichten verfolgen. Mir fehlt der Austausch mit anderen!

Corona-Gefahr und -Sorgen natürlich auch in den Elendslagern vor und hinter den Außengrenzen: Corona-Krise: Griechische Flüchtlingslager "eine Zeitbombe"+++ Drama mit Ansage: Lässt sich eine Katastrophe in Lesbos überhaupt noch verhindern? +++ Corona-Gefahr im Camp Moria "Worauf wartet die EU?" … Dies sind einige Beispiele von Artikeln und Sendebeiträgen dieser Tage (s. auch  Aktuelle Zitate auf unserer Webseite). Das zögerliche Aufschieben der Rettung von 1600 Kindern und das Hin- und Herschieben der Verantwortung zwischen Bundesinnenministerium und der EU-Kommission war schon seit Wochen unerträglich. Immerhin ist die Forderung, unterstützt durch eine breite Petition, mittlerweile 4 Monate alt, ohne dass etwas geschah. In weiteren Petitionen (z. B. Petition #LeaveNoOneBehind: Jetzt die Corona-Katastrophe verhindern - auch an den Außengrenzen!) wird die Forderung der abgesagten Demos online laut gemacht. Sie alle finden kein Gehör, keine Reaktion.

Aber das Wort „unerträglich“ reicht für mein Empfinden nicht mehr aus. Die Untätigkeit ist ein Verbrechen! Es ist ganz offensichtlich, dass Menschen mit zweierlei Maß gemessen werden. Werte? Menschlichkeit? Schon vor Wochen war von Seehofer zu hören: „Es kommt erst die Schaffung der Ordnung, und dann… ääähhh ... wenden wir uns diesem Thema der Humanität zu.“ Das „ääähhh“ zieht sich jetzt noch länger hin… Das Zitat bezog sich zwar auf die brutalen griechischen Grenzmaßnahmen, doch scheint es allgemein sein Programm (und nicht nur seins) zu sein. Mir fallen nur äußerst zynische weitere Schlussfolgerungen ein. Ich schließe deshalb lieber und verweise auf die Wortmeldungen von Migrationsforscher*innen, die uns diese Woche erreichten (siehe unten).

Mit herzlichen Grüßen und den derzeit üblichen Wünschen für gute Gesundheit gebe ich Lesestoff, Anregungen und andere Hinweise weiter.

Susanne Rohde (für das Team von weltoffen - aus dem ehrenamtlichen Home-Office heraus)

 

Heute diese Hinweise:

  • Flüchtlingshilfe Syrien ruft zur tätigen Hilfe auf: Bitte Schutzmasken für die ZUE Muffendorf nähen! Bzw. für die Näharbeiten spenden... https://www.weltoffen-bonn.de/forum/bitte-schutzmasken-fuer-die-zue-muffendorf-naehen. Die Nowendigkeit wird durch die aktuelle Meldung unterstrichen, dass es massenhafte Ausbreitung in einer ZUE in Euskirchen gab. Probleme mit Ansage! Ich verweise auf die Forderungen des Kölner Flüchtlingsrates (s. Newsletter 5-2020 und noch einmal  hier
  • Sa, 11.04.2020 kein Ostermarsch. Doch die Forderungen bleiben. siehe https://www.weltoffen-bonn.de/termin/kein-bonner-ostermarsch-forderungen-bleiben-auf-der-tagesordnung

    Alternativer Ostermarsch! Weitere Ideen und Link zum Online-Appell: Gesundheit statt Rüstung! Sparen wir an der Rüstung und investieren wir in das Leben. Wir fordern Geld für Gesundheit statt für Rüstung! https://www.friedenskooperative.de/alternativer-ostermarsch

  • Di., 21.04.2020 - 18:00 Uhr: Kostenloses WebinarDeutsch fördern – Online“. https://www.weltoffen-bonn.de/termin/webinar-deutsch-foerdern-online