Newsletter 1/2017 vom 3. 1. 2017

Gespeichert von Susanne Rohde am Di., 03.01.2017 - 15:58 Uhr

Liebe Leserinnen und Leser des weltoffen-Newsletters, liebe Engagierte in Bonn,

auch von unserer Seite gibt es die guten Wünsche für das gerade begonnene Jahr 2017, für das persönliche Leben, aber auch für die Arbeit, die uns verbindet:

Möge es nicht zuletzt durch unsere Anstrengungen ein besseres Jahr werden, als manche von uns jetzt befürchten.

 

Für den heutigen Newsletter hat sich Einiges an Informationen angesammelt, die wir gerne weitergeben:

  1. Veranstaltungshinweis: 25. 1. 2017 – Vortrag: Flüchtlingsschutz – eine Herausforderung für Europa?

  2. in Vorbereitung: Kurs für NachwuchsjournalistInnen aus Kriegs-und Krisenregionen

  3. Beitrag zu lokalem Geschehen: Wechsel bei der Leitung der Unterkunft Poliklinik

  4. Beitrag zur Unterbringung: Studierende und Geflüchtete teilen Alltag in Containerunterkünften

  5. Hinweis auf die EhrenamtsNews 3/2016 des Flüchtlingsrates NRW vom 22. 12. mit folgenden Inhalten:
    Aus aktuellem Anlass: Abschiebungen nach Afghanistan
    Hoaxmap – korrigiert Gerüchte über Flüchtlinge
    Nicht ohne uns – Dokumentarfilm
    Bunt und verbindlich – Finanzierungszusagen für die Flüchtlingshilfe
    500 LandInitiativen – Förderung der Flüchtlingshilfe im ländlichen Raum
    Love Europe – App zum Erkunden des Wohnumfeldes
    Wertvorstellungen von Flüchtlingen – nahezu alle teilen hiesige Werte

     

Mit herzlichen Grüßen

Susanne Rohde für das weltoffen-Team

www.weltoffen-bonn.de

 

Zu1. Vortrag: Flüchtlingsschutz - eine Herausforderung für Europa?

am Mittwoch, 25. 1. 2017, 18 Uhr

Die Flüchtlingskrise, der sich Europa gegenüber sieht, ist eine vielfache. Sie ist eine globale, eine der EU, eine gesellschaftliche und nicht zuletzt eine der Flüchtlinge selbst. Doch die zugrundliegenden Probleme sind kein Resultat  der  in  Europa  schutzsuchenden  Flüchtlinge. Vielmehr  legt  ihr  Anspruch  auf  Schutz  politische  Probleme  offen.  Die  EU  reagiert  aber konservativ,  indem sie versucht, bestehende flüchtlingspolitische Ordnungen und Politiken aufrecht zu erhalten. Hierzu gehören insbesondere eine flüchtlingspolitische Arbeitsteilung zwischen dem globalen Norden und Süden, die Regionalisierung von Migrationspolitik und Externalisierung von  Grenzschutz  sowie  die  Widersprüchlichkeit  von souveräner Verantwortung in der EU selbst. Die gesellschaftlichen Erwartungen, dass es einfache Lösungen im Flüchtlingsschutz geben könnte, reißen zudem europäische  Gesellschaften  auseinander.  Eine  Anerkennung der  grundsätzlichen  Schwierigkeiten  sollte  Ausgangspunkt  für eine  politische  Auseinandersetzung über Flüchtlingsschutz in Europa sein.

Vortrag von Dr. J. Olaf Kleist, Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien, Universität Osnabrück

in der Reihe „Migration und Flucht“ der Bonner Geographischen Gesellschaft

Geographisches Institut, Uni Bonn, Meckenheimer Allee 166, Alfred-Philippson-Hörsaal, 53115 Bonn

 

Zu 2. in Vorbereitung: Kurs für NachwuchsjournalistInnen aus Kriegs-und Krisenregionen

„Die Hochschule Bonn-Rhein Sieg plant einen regelmäßigen Kurs für Nachwuchsjournalisten aus Kriegs-und Krisenregionen und sucht interessierte Flüchtlinge, die daran teilnehmen möchten.  

Angesprochen werden Flüchtlinge, die in ihrer Heimat als JournalistIn gearbeitet haben, oder die JournalistIn werden möchten.

Der Kurs wird voraussichtlich in Englisch oder Deutsch unter Leitung eines Tandems (Professor aus Syrien plus deutscher Kollege) stattfinden und Fortbildung in Grundlagen des Recherchierens, Nachrichtenschreibens, Produzierens etc. vermitteln.

Die konkreten Übungen können danach in arabischer oder einer anderen lokalen Muttersprache durchgeführt werden.

Der Veranstaltungsort wird wahrscheinlich am Standort St. Augustin sein.

Herr Schürkes vom Helferkreis Rheinbach macht derzeit eine informelle Abfrage, wieviel TeilnehmerInnen aus der Region an einem solchen Angebot interessiert sind.

Wenn Sie Flüchtlinge erreicht haben, die daran teilnehmen möchten, nehmen Sie, oder am besten die Flüchtlinge direkt selber, bitte Kontakt mit Herrn Schürkes auf und teilen Sie ihm die Kontaktdaten mit: schuerkes.p@bn-online.net“,

schrieb Frau Anne Mäsgen, Koordinatorin Flüchtlingsarbeit Meckenheim – Rheinbach – Swisttal, Diakonisches Werk Bonn und Region - g GmbH, Tel.: 0151 / 44 03 88 95, Postanschrift: c/o Ev. Kirchengemeinde, Ramershovener Str. 6, 53359 Rheinbach, anne.maesgen@dw-bonn.de, www.diakonischeswerk.de , weitergeleitet von der Integrationsbeauftragten am 19. 12. 2016

 

Zu 3. Beitrag zu lokalem Geschehen: Wechsel bei der Leitung der Unterkunft Poliklinik

Mit dem Jahreswechsel erfolgte in der größten städtischen Flüchtlingsunterkunft ein erneuter Wechsel in der Leitung. Sie wird seither wieder bei den städtischen Ämtern selbst liegen.

Im Sommer war überraschend die Leitung der mit 450 BewohnerInnen belegten Gemeinschaftsunterkunft dem DRK übertragen worden. Diesen Vorgang hatten wir mit kritischen Fragen begleitet. Die Erfahrungen der Geflüchteten und der Ehrenamtlichen räumten unsere Sorgen aus, denn unter Leitung des DRK verbesserten sich die Betreuung und die Bedingungen für die Unterstützung durch Ehrenamtliche.

Dass bereits im Herbst der Leiter und die eingestellten mehrsprachigen BetreuerInnen ihre Kündigung zum 31. 12. erhielten, weil das DRK die Leitung dann wieder abgeben würde, sorgte für beträchtliche Unruhe, hatten diese doch in kurzer Zeit das Vertrauen gewonnen.

Im November erfolgte dann die Ausschreibung für die künftige Heimleitung. Im Dezember wurde lapidar bekannt gegeben, dass die Ausschreibung zurückgezogen sei und die Leitung nun wieder durch die Bonner Stadtverwaltung ausgeübt werde.

Natürlich werfen diese Vorgänge erneut Fragen auf. Vor allem nach den Motiven für das Hin und Her. Gibt es andere als nur Kostengründe, das A und O bei der Stadt Bonn?

Dass die Poliklinik als Unterkunft aufgegeben werden kann, dürfte trotz zurückgehender Zahl der durch die Stadt Versorgten und Untergebrachten nicht wahrscheinlich sein. Denn der Wohnungsmangel zwingt viele Asylberechtigte, auch nach ihrer Anerkennung weiter in städtischen Unterkünften zu bleiben, obwohl sie theoretisch nun in Wohnungen umziehen könnten.

Eine Auswirkung dürfte schon jetzt feststehen: Der Wechsel geht zu Lasten der persönlich Beteiligten.

Susanne Rohde. 2. 1. 2017

 

Zu 4. Beitrag und Anregung zur Unterbringung: Studierende und Geflüchtete teilen Alltag in Containerunterkünften

„Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Engagierte,

im Oktober 2016 war ich bei der Infoveranstaltung zu den Containerunterkünften im Rheinweg in Kessenich.

Kurze Zeit später habe ich von einem vorbildlichen Projekt in Lüneburg gehört:  In den Containterunterkünften der Stadt Lüneburg wohnen Studenten und Geflüchtete Tür an Tür.

Die Stadt Bonn plant, die beiden Containerunterkünfte in Kessenich nicht voll zu belegen. Man hat einerseits vorausschauend geplant (falls noch einmal eine neue Welle von Geflüchteten kommen sollte). Andererseits will man die Wohnsituation in den Containern durch die nur teilweise Belegung etwas entzerren.

Die Stadt Bonn hat ihr Kontingent an lt. Königsteiner Schlüssel aufzunehmenden Geflüchteten bereits erfüllt. D.h. aktuell können wir davon ausgehen, dass sich die Zahl der Geflüchteten in unserer Stadt in naher Zukunft wenig verändern wird.

So will ich an dieser Stelle die Anregung in die Runde geben, ob das Lüneburger Modell nicht auch ein gutes Modell für Bonn sein könnte? Ein Teil der Zimmer in den Containern könnte an Studenten vermietet werden. So wird Integration ohne großen Aufwand durch geteilten Alltag gelebt.

Da ich selbst nicht ausreichend gut vernetzt bin diesen Vorschlag mit den zuständigen Stellen zu diskutieren, möchte ich Sie auf diesem Wege ermutigen, dies zu tun.

Viele von uns sind bereits engagiert. Es ist an uns, die neuen Mitbürger so viel wie möglich in unseren Alltag einzubinden. Der erste Schritt ist bei uns: Nur wir können unsere Türen öffnen, die Menschen in unser Leben zu integrieren. Jeder Kontakt, jedes Wort schafft Verbindung, hilft Hürden zu überwinden. Wie kann das einfacher geschehen als beim gemeinsamen Wohnen?

Über das gemeinsame Leben von Geflüchteten und Studenten in Lüneburg können Sie sich hier informieren:  

http://www.bento.de/future/weniger-fluechtlinge-in-lueneburg-ziehen-studenten-in-fluechtlingsunterkuenfte-954304/

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/weniger-fluechtlinge-studenten-ziehen-in-container-a-1118472.html,“

schrieb Frau Ute Sonnen an städtische Beauftragte und neben weiteren Adressaten auch an weltoffen. Sie schloss: „Für Rückfragen, Austausch stehe ich gerne zur Verfügung und bin gespannt auf Ihre Rückmeldung. Mit freundlichen Grüßen Ute Sonnen, ute.sonnen@t-online.de

Zu 5. Unmittelbar vor Weihnachten traf die neueste Ausgabe der EhrenamtsNews ein. Es ist ganz gut, sie jetzt zu lesen, um das damals aktuelle Thema der Massenabschiebung nach Afghanistan wieder in Erinnerung zu rufen, das durch andere Ereignisse aus der medialen Aufmerksamkeit verdrängt wurde. Wir wissen, dass 2017 mit vielen Abschiebungen zu rechnen ist.

EhrenamtsNews Nr. 3/2016 des Flüchtlingsrates NRW vom 22. 12. 2016

mit dem Inhalt:
Aus aktuellem Anlass - Abschiebungen nach Afghanistan
Hoaxmap – korrigiert Gerüchte über Flüchtlinge
Nicht ohne uns – Dokumentarfilm
Bunt und verbindlich – Finanzierungszusagen für die Flüchtlingshilfe
500 LandInitiativen – Förderung der Flüchtlingshilfe im ländlichen Raum
Love Europe – App zum Erkunden des Wohnumfeldes
Wertvorstellungen von Flüchtlingen – nahezu alle teilen hiesige Werte

Engagement im Fokus
Supervision für Ehrenamtliche
Treffpunkt Asyl Bochum

In eigener Sache
Bericht: Fachtagung des Flüchtlingsrats NRW „schlechte Bleibeperspektive – Kritik am politi-schen Konstrukt der Bleibeperspektive“
Kommende Veranstaltungen des Flüchtlingsrats NRW

Veröffentlichungen und Materialien
Lernox – Materialien zum Deutschunterrichten
FEELS – Einführungskurse in die Spracharbeit mit Geflüchteten
Qualitätskontrolle AfD
Interkultureller Kalender 2017
"Willkommen in der Kita!" – Broschüre für Flüchtlingseltern

Termine

Hier der Link zu den EhrenamtsNews:

http://www.frnrw.de/fileadmin/frnrw/media/EhrenamtsNews/EhrenamtsNews_3_...