Liebe Leserinnen und Leser, liebe in Asylpolitik und um geflüchtete Menschen Engagierte in Bonn,
die letzte Woche war geprägt durch den Amtsantritt der neuen Bundesregierung. Neben dem verstolperten Start prägte besonders das Thema Grenzkontrollen und Zurückweisungen die Debatte. Dabei mussten die neuen Amtsträger erfahren, das der fremdenfeindliche Durchmarsch nicht so einfach zu machen wie zu versprechen ist. Sie werden von mehreren Seiten darauf hingewiesen, dass Rechte und Gesetze und auch die Interessen von Nachbarn zu beachten sind. Wer hätte das gedacht?!
Wir sollten, so meine ich, den Appell von 293 Organisationen für eine verantwortungsvolle Asyl- und Migrationspolitik im Blick behalten und die darin beschriebenen 6 Punkte in der alltäglichen Arbeit einfordern.
Aktueller Anlass, den Newsletter heute herauszubringen, ist der Hinweis auf die jetzt beginnende solidarische Erste Tausch-Aktion gegen die Bezahlkarte.
Ich danke für die Aufmerksamkeit dafür und für die vielen anderen Themen. Mit herzlichen Grüßen
Susanne Rohde
Termine
- Do, 15.05.2025: Abolish.Bezahlkarte.Bonn: Erste Tausch-Aktion
- Do: 15.05.2025: Online-Veranstaltung: „Der Umsturz in Syrien - Auswirkungen auf Asyl und Aufenthalt“
- Mi, 21.05.2025: Online-Austausch: Landesunterkünfte [m. V.]
- Mi, 21.05.2025: Lokalgruppe der Seebrücke: Mahnwache für Menschenrechte - Stoppt das Sterben im Mittelmeer!
- Do, 22.05.2025: Online-AG “Umgang mit Ausländerbehörden”: Die Entscheidungspraxis der Ausländerbehörden [m. V.]
-
Sa, 24.05.2025: HoR-Workshop: Umgang mit Menschen, die im Kontext von Migration und Flucht traumatisiert wurden [m. V.]
- Sa, 24.05.2025: Gemeinsam Musizieren in Vielfalt: Interkultureller Musiker*innentreff
- Mo, 26.05.2025: Online-AG “Kommunale Unterbringung”: Hausordnungen in Gemeinschaftsunterkünften [m. V.
Forum : Bonn
- Solidarität gegen Einschränkung durch Bezahlkarte: Erste Tausch-Aktion am 15.05.2025 13.05.2025 Während die kommunal untergebrachten Geflüchteten in Bonn durch Beschluss des Stadtrates ihre Leistungen weiter frei verfügbar erhalten, gelten für diejenigen in den Landesunterkünften die Einschränkungen durch die Bezahlkarte. Nur maximal 50 Euro dürfen sie sich bar auszahlen lassen. Seit das Land NRW das im März beschlossen haben, hat sich ein Zahl solidarischer Aktivist:innen um die Landesunterkünfte (in Bonn in der Ermekeilkaserne und in Muffendorf sowie weitere im Rhein-Sieg [...] weiterlesen
Forum : Bund
- Im Schnellverfahren zurück nach Bulgarien 13.05.2025 Aus den News von Pro Asyl: Kontrolle, Inhaftierung, Abschiebung – das sind die Eckpunkte des beschleunigten Dublin-Verfahrens, das an der österreichischen Grenze erprobt wird. Schon jetzt ist klar: Effektiver Rechtsschutz bleibt dabei auf der Strecke. Nur ein Vorgeschmack im Zeichen der angekündigten »Asylwende« Bereits seit 2015 hält die Bundesregierung an Kontrollen zur Grenze nach Österreich fest – rechtswidrig, wie PRO ASYL an verschiedenen Stellen bereits dargelegt [...] weiterlesen
- Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni: Aktionen und Zahlen 13.05.2025 Bis zum 20. Juni, dem von den Vereinten Nationen seit 2001 ausgerufenen Aktionstag, ist es noch mehr als einen Monat hin. Doch in Vorbereitung auf diesen Tag wird jetzt schon vermehrt auf das drängende Leid der Geflüchteter hingewiesen. Deren Zahl zeigt immer höher. Das spektakuläre Kunstprojekt "100 Boote - 100 Millionen Menschen" wird fortgeführt. (s. unten) NGO-Bericht für 2024: Höchststand an Binnenvertriebenen weltweit ZDF-Bericht vom 12.05.2025: Fast 66 [...] weiterlesen
- Zurückweisungen an den Binnengrenzen: PRO ASYL kritisiert Racial Profiling und das Ignorieren von Asylanträgen 12.05.2025 Wir zitieren die Pressemitteilung von Pro Asyl: 08.05.2025 PRO ASYL hat sich an der deutsch-polnischen Grenze ein Bild der Lage verschafft und direkt vor Ort mit Schutzsuchenden gesprochen. Die Beobachtungen sind alarmierend. Was PRO ASYL-Mitarbeiter*innen gestern an der deutsch-polnischen Grenze miterlebt haben, lässt nichts Gutes für die Wahrung von Rechtsstaatlichkeit und Menschenwürde unter der neuen Bundesregierung erwarten. „Rechtswidrige Zurückweisungen – [...] weiterlesen
- Grenzkontrollen weiter umstritten 10.05.2025 Das einseitige Handeln der Bundesregierung, bei verstärkten Grenzkontrollen Zurückweisungen auszusprechen, steht weiter in der Kritik. Regierungsmitglieder üben sich in Beschwichtigung der erbosten Nachbarn. Auch der Koalitionspartner SPD hat Bedenken. Dazu zitieren wir 3 Berichte. 13.05.2025 aktualisiert durch - Legal Tribune Online: BayVGH zu Kontrolle nach Österreich rechtskräftig Bund verstößt an Grenzen gegen geltendes Recht Schon lange vor der jüngsten Weisung des [...] weiterlesen
- Demonstrativ: Thüringer Abschiebeflug nach Serbien und Mazedonien 10.05.2025 Einen Abschiebeflug meldete dpa am 8. Mai 2025. «...zeigen Maßnahmen wie der heutige Flug den Bürgerinnen und Bürgern, dass unser Asylsystem funktioniert.» Thüringer Migrationsministerin Beate Meißner (CDU) Wir zitieren die Meldung ausZeitOnline: Abschiebeflug nach Serbien und Mazedonien 53 Menschen wurden von Leipzig aus in Westbalkan-Länder abgeschoben. Thüringen hat mehr als 50 abgelehnte Asylbewerber in Westbalkan-Länder abgeschoben. Der Flug [...] weiterlesen
- BRD in nationaler Notlage? Zurückweisungen, obwohl rechtlich schwach, werden wohl bis zu EuGH-Entscheid auf lange Zeit wirksam sein 10.05.2025 Während Merz seine schnellen Antrittsbesuche in Paris, Warschau und Brüssel abspult, entsteht innenpolitisch die Auseinandersetzung um die Begründung der verschärften Grenzkontrollen. Zum Stichwort Notlage werden in zeitlicher Reihenfolge diese Schlagzeilen angeboten: Welt: Friedrich Merz ruft „nationale Notlage“ bei Migration aus Tagesspiegel: „Niemand hat eine Notlage ausgerufen“ Merz sieht keinen deutschen Alleingang bei Grenzkontrollen ZeitOnline: Merz dementiert [...] weiterlesen
- Verschärfte Grenzkontrollen: Anhaltende Kritik von Nachbarländern 08.05.2025 Mehrere Medien setzen sich mit den begonnenen verschärften Grenzkontrollen auseinander. Aktualisiert 10.05.2025: In der Folgezeit zeigt sich, dass die Ankündigungen und Maßnahmen umstrittener sind, als es nach dem Koalitionsvertrag schien. Während CDU/CSU Entschlossenheit zeigen will, das Wahlversprechen einzulösen und die Koalition ein einheitliches Bild abgeben zu lassen, gibt es sofort Streit mit der SPD über die Lesart der Vereinbarungen. ... es gibt unterschiedliche [...] weiterlesen
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Appell an neue Bundesregierung: 293 Organisationen fordern eine verantwortungsvolle Asyl- und Migrationspolitik
06.05.2025 Angesichts der Turbulenzen um die Kanzlerwahl mit fieberhafter Berichterstattung aller Medien aus Berlin gab es keine Aufmerksamkeit mehr für den Appell eines breiten Bündnisses, der mit einer Bildaktion medienwirksam vorgestellt werden sollte. Im Appell heißt es: Was es jetzt braucht, ist eine Migrationspolitik, die verantwortlich handelt, statt unsere offene und vielfältige Gesellschaft zu gefährden. Eine ... verantwortungsvolle Migrationspolitik… [beschrieben in 6 Abschnitten] [...] weiterlesen
- Kein Resettlement für besonders Schutzbedürftige mehr? Charterflug abgesagt 05.05.2025 Einem dpa-Bericht zufolge wurde ein für diese Woche geplanter Charterflug abgesagt, der besonders schutzbedürftige Menschen aus dem Kriegsland Sudan von Kenia aus nach Deutschland bringen sollte. Die Einreise sollte im Rahmen des fest vereinbarten humanitären Resettlement-Programms erfolgen. Deutschland hatte dem Flüchtlingswerk und der EU-Kommission, die Aufnahmen über das EU-Resettlement-Programm finanziell unterstützt, für 2024 und 2025 insgesamt 13.100 Plätze zugesagt [...] weiterlesen
- Bericht des Innenministeriums: Asylverfahren in Drittstaaten rechtlich und praktisch schwierig, dazu noch teuer 04.05.2025 Die neue Bundesregierung bekommt aus dem Innenministerium einen Prüfbericht von Expert*innen auf den Tisch, dem zufolge die Verlagerung der Asylverfahren in Drittstaaten außerhalb der EU nur bei teils wesentlichen Änderungen des deutschen und des EU-Rechts möglich sei. "Zugleich bestehen gewisse rechtliche Risiken, und die Steuerungswirkung dieser Modelle erscheint ungewiss", heißt es in dem 37-seitigen Bericht. "Darüber hinaus ergeben sich teils erhebliche praktische [...] weiterlesen
- Künftige Minister: Zurückweisungen "vom ersten Tag an" - doch "hohes Maß an Übereinstimmung" bei den Nachbarn ist fraglich 02.05.2025 Während die Zustimmung für den Demnächst-Kanzler Merz sinkt, greifen die zukünftigen Minister Frei (Kanzleramtsminister) und Dobrindt (Innenminister) das Erfolgsthema des Wahlkampfes von CDU/CSU und AfD wieder auf: "irreguläre Migration begrenzen". Sie kündigen sofortige Maßnahmen für Grenzkontrollen und Zurückweisungen an Deutschlands Grenzen. "Um die irreguläre Migration effektiv und schnell begrenzen zu können", wie Frei begründet. Um "die illegale Migration in den Griff [zu] [...] weiterlesen
- Interview zu den Vorhaben der künftigen Bundesregierung im Bereich Flucht und Asyl: Rechtsbruch mit Ansage 28.04.2025 Im Interview mit nd erklärt der Jurist Maximilian Pichl die Vorhaben der künftigen Bundesregierung im Bereich Flucht und Asyl. Maximilian Pichl ist ein deutscher Rechts- und Sozialwissenschaftler. Er ist seit 2023 Professor für Soziales Recht als Gegenstand der Sozialen Arbeit an der Hochschule Rhein-Main. Schon nach 18 Zeilen heißt es im Koalitionsvertrag: »Irreguläre Migration polarisiert unsere Gesellschaft.« Worauf müssen sich Geflüchtete und Aktivist*innen unter der [...] weiterlesen
- Umgang mit Statistik: Deutschland das EU-Land mit den meisten positiven Asylentscheidungen 26.04.2025 Wie unterschiedlich Statistiken zu deuten sind, zeigt sich am Beispiel der jüngsten Veröffentlichung von Statista, über die z. B. von der Zeit berichtet wurde "Deutschland europaweit mit den meisten positiven Asylbescheiden". Das klingt in heutigen Zeiten skandalträchtig und könnte die neue Regierung zu weiterer Abwehr ermutigen. Da fehlt allerdings der Hinweis, dass es sich um absolute Zahlen handelt. Wenn berücksichtigt wird, dass Deutschland auch das bevölkerungsreichste Land [...] weiterlesen
- "Heimatbesuche" oder "Erkundungsreisen" syrischer Flüchtlinge 24.04.2025 "Jegliche Debatte über eine Rückkehr ist realitätsfern und verfrüht", mahnt Tareq Alaows, flüchtlingspolitischer Sprecher von PRO ASYL zu der von Jens Spahn angestoßenen Debatte. Wir zitieren zu dieser Frage aus dem Schnellinfo des Flüchtlingsrates NRW: Bundesregierung plant Regelung für Heimatbesuche syrischer Flüchtlinge Laut einem Artikel der Rheinischen Post vom 23.04.2025 hat eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am gleichen Tag angekündigt, dass dieses gemeinsam [...] weiterlesen
- Faktenfinder - PRO ASYL blickt auf die Zahlen hinter den Debatten der letzten Monate 16.04.2025 Aus den News von Pro Asyl ein langer Beitrag, der das Lesen lohnt: Faktenfinder in einer faktenbefreiten Welt Die Jahre 2024 und 2025 begannen mit bundesweiten Demonstrationen gegen Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus. Aber es gab auch grausame Anschläge und den Versuch von Friedrich Merz, mithilfe der Rechtsextremen den vermeintlichen »Zustrom illegaler Flüchtlinge« zu stoppen. PRO ASYL blickt auf die Zahlen hinter den Debatten der letzten Monate. »Allzeit-Rekord« [...] weiterlesen
Forum : international
- Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni: Aktionen und Zahlen 13.05.2025 Bis zum 20. Juni, dem von den Vereinten Nationen seit 2001 ausgerufenen Aktionstag, ist es noch mehr als einen Monat hin. Doch in Vorbereitung auf diesen Tag wird jetzt schon vermehrt auf das drängende Leid der Geflüchteter hingewiesen. Deren Zahl zeigt immer höher. Das spektakuläre Kunstprojekt "100 Boote - 100 Millionen Menschen" wird fortgeführt. (s. unten) NGO-Bericht für 2024: Höchststand an Binnenvertriebenen weltweit ZDF-Bericht vom 12.05.2025: Fast 66 [...] weiterlesen
- Weitere Verschärfung: EU-Kommission benennt 7 "sichere Herkunftsstaaten" 16.04.2025 Um die Asylanträge von Schutzsuchenden beschleunigt bearbeiten (sprich ablehnen) zu können, werden Staaten zu "sicheren Herkunftsstaaten" erklärt. Die Bestätigung des gerade veröffentlichten Vorschlages der EU-Kommission durch das EU-Parlament und die Mitgliedsstaaten ist vorhersehbar. Durch die EU-Liste werden nationale Listen aber nicht ersetzt. Weiterhin steht es den Mitgliedsstaaten frei, selbst nach eigenem Ermessen die Liste zu ergänzen. "Rom nennt es "Erfolg", titelt t-online [...] weiterlesen
Neu in den aktuellen Zitaten - Geschehen auf Fluchtwegen, Seenotrettung
- hier gekürzt -
12.05.2025 192 Migranten aus Ärmelkanal gerettet – Toter und Verletzte. Regelmäßig geraten Migrantenboote im Ärmelkanal in Seenot. Nun retten französische Helfer 192 Menschen. Doch für einen endet die riskante Überfahrt tödlich, weitere werden verletzt. Französische Seenothelfer haben 192 Migranten aus dem Ärmelkanal gerettet, die bei der versuchten Überfahrt nach Großbritannien Schiffbruch erlitten hatten. Ein Mensch konnte nur noch tot geborgen werden und mehrere weitere wurden verletzt ...
05.05.2025 Anlässlich des 10-jährigen Bestehens von SOS Humanity wurde eine Pressekonferenz abgehalten, in der der Bericht „Grenzen der (Un-)Menschlichkeit“ vorgestellt wurde. Dieser beleuchtet die Auswirkungen der EU-Grenzpolitik und die Auslagerung von Verantwortung an Drittstaaten wie Libyen und Tunesien, dokumentiert durch Augenzeugenberichte Geretteter. - Tausende Menschen fliehen jedes Jahr über das zentrale Mittelmeer. Europas Antwort: Abschottung. Unsere Antwort: Rettung! ...
30.04.2025 Seabird 3 ... Unsere Aufklärungsflüge sind der italienischen Regierung ein Dorn im Auge. Mit unseren Flugzeugen decken wir Menschenrechtsverletzungen auf – und genau diese Arbeit versuchen die italienischen Behörden mit allen Mitteln zu verhindern. Im Oktober 2024 verschärfte die italienische Regierung den Druck weiter: Ein neues Gesetz, das Flussi-Dekret, erlaubt nun die Beschlagnahmung von NGO-Flugzeugen. Die Seabird 3 ist unser neues Aufklärungsflugzeug und wird gemeinsam mit der Humanitarian Pilots Initiative (HPI) und United4Rescue in den Einsatz geschickt. ...
29.04.2025 Bürgermeister von Lampedusa fordert mehr Unterstützung bei der Flüchtlingsaufnahme In einem Artikel vom 03.04.2025 berichtete das Migazin, dass der Bürgermeister der italienischen Insel Lampedusa, Filippo Mannino, bei einem Treffen mit nordrhein-westfälischen Landtagsabgeordneten und Vertreterinnen der evangelischen Kirchen in NRW am 02.04.2025 angesichts der anhaltenden Ankunft von Flüchtlingen mehr Unterstützung für die Regionen an den EU-Außengrenzen gefordert habe. Allein im vergangenen Jahr seien rund 41.000 Bootsflüchtlinge auf der 6.000-EinwohnerInnen-Insel registriert worden,...
28.04.2025 Algerien: Massenabschiebung in die Wüste Algerische Behörden organisieren »inoffizielle« Konvois mit Geflüchteten nach Niger. Wieder einmal gehen algerische Behörden massiv gegen im Land lebende Geflüchtete vor. Zwar ist das Land für derartige Verhaftungs- und Abschiebewellen bekannt, das aktuelle Vorgehen ist trotzdem beispiellos. Nach Angaben der staatlichen nigrischen Medienanstalt Radio Télévision du Niger (RTN) schob Algerien zwischen dem 1. und dem 21. April 4975 Menschen in das südliche Nachbarland Niger ab. ...
28.04.2025 Mögliche Menschenrechtsverletzung Nach Schlauchboot-Unglück: Frontex ermittelt gegen Griechenland Die Europäische Grenzschutzagentur Frontex prüft mögliche Menschenrechtsverletzungen an der griechischen Grenze. Anlass ist ein Vorfall von Anfang April, bei dem mindestens sieben Migranten ertranken. Berichte über gewaltsame Zurückdrängungen von Flüchtlingen gibt es bereits seit Jahren. Berichte über gewaltsame Pushbacks an der griechischen Grenze nehmen nicht ab, doch oft fehlt es an klaren Beweisen. Frontex untersucht die möglichen Menschenrechtsverstöße – und erwägt Konsequenzen für Griechenland. Die CDU-Abgeordnete Lena Düpont fordert mehr Befugnisse für die Grenzschutzbehörde. Den jüngsten Vorfall, bei dem auch zwei Kinder starben, stuft Frontex als besonders schwerwiegend ein...
21.04.2025 ... Am Abend des 20. April kam es zum entscheidenden Einsatz der SEA-EYE 5. Alarmphone meldete ein Boot mit 76 Menschen in akuter Seenot – sie waren seit zwei Tagen ohne Nahrung und Wasser auf See. Gegen 21:00 Uhr entdeckten wir das Boot....
20.04.2025 Zusammenfassung aus den NEWS FROM THE BORDERS (telegram) von ERIK MARQUARDT bezüglich Seenot in der 1. Aprilhälfte: Sea-Watch rettet bei schwerem Unwetter 49 Menschen aus Seenot vor Lampedusa (Sea-Watch International vom 30.03.2025). | Am 02.04.2025 konnte die SOS Humanity 90 Menschen aus Seenot vor Genua / Italien retten (SOS Humanity Post vom 03.04.2025). | Vor Lesbos / Griechenland wurde ein Boot in Seenot gesichtet. 23 Menschen konnten gerettet werden, mindestens 7 Menschen ertranken. Laut UNHCR erreichten im Jahr 2024 54.000 Migrant*innen Griechenland, so dass Griechenland nach Italien das Land war, was die zweitmeisten Migrant*innen aufnahm (Cyprus Mail vom 03.04.2025). | Das Rettungsschiff „Life Support“ der italienischen Hilfsorganisation Emergency hat bei drei Einsätzen im zentralen Mittelmeer 215 Menschen von Booten gerettet, davon 93 Menschen von einem Schlauchboot, das Luft verlor. 14 Menschen werden noch vermisst. Die italienischen Behörden haben dem Rettungsschiff den Hafen in Ancona (nördliche Adria) als Landehafen zugewiesen (red. ORF.at/Agenturen, 05.04.2025). | Am 13.04.2025 rettete Sea-Watch mit dem Schiff Aurora 80 Menschen aus Seenot vor Lampedusa (Sea-Watch.org, 13.04.2025). | Laut mauretanischem Außenminister wurden vor Mauretanien seit Beginn des Jahres über 100 Leichen von afrikanischen Migrant*innen geborgen – die Dunkelziffer dürfte weit höher sein (2024 lag die Zahl bei über 500) (InfoMigrants, 11.04.2025). | Die griechische Küstenwache fand auf der griechischen Insel Farmakonisi die Leichen zweier Frauen und 39 überlebende Schutzsuchende (reuters, 14.04.2025).
15.04.2025 Pushbacks: »Klage wird Reedern und Kapitänen die Augen öffnen« Eine italienische Organisation bringt Verantwortliche für Pushbacks nach Libyen vor Gericht und ist dabei erfolgreich Interview Signora Fratini, das Zivilgericht in Rom hat bestätigt, dass Italien eine zentrale Rolle bei sogenannten delegierten Zurückweisungen nach Libyen spielt. Worum geht es dabei? Das Gericht hat Italien eine verdeckte Regie bei der Zurückweisung eines von uns »Adam« genannten sudanesischen Geflüchteten nach Libyen attestiert. ...