Liebe Leserinnen und Leser, liebe in Asylpolitik und um geflüchtete Menschen Engagierte in Bonn,
wieder ist ein Newsletter gefüllt. Innenpolitisch bestimmten die Inhalte des Koalitionsvertrages die Debatte. Deutlich wird, dass die Koalitionsparteien sich auf Verschärfungen für Schutzsuchende und die weitere Abschottung verständigt haben. Diese Verschärfungen sollen mit der Regierungsbildung auch durchgezogen werden, anders als z.B. Vereinbarungen im Sozialen, die oft als unbestimmte Absichtserklärungen niedergeschrieben sind. Zu diesen und anderen Themen gibt es heute interessante Beiträge zu lesen. Vielleicht findet sich in der Oster-Ruhepause etwas Zeit zum Lesen?
Ich wünsche eine gute und erholsame Zeit und grüße herzlich
Susanne Rohde
Termine
- Sa, 19.04.2025: Ostermarsch Bonn: Ja zum Frieden — Nein zur Kriegstüchtigkeit!
- Mi, 30.04.2025: FRNRW: Online-Seminar: Traumasensibler Umgang mit Flüchtlingen
- Mi, 07.05.2025: Mahnwache für Menschenrechte - Stoppt das Sterben im Mittelmeer!
- Do, 08.05.2025: Diskussion „EU-Außengrenzen und die Grenzen der Menschlichkeit. Wie sieht die Realität aus?“
- Do, 15.05.2025: Online-Veranstaltung: „Der Umsturz in Syrien - Auswirkungen auf Asyl und Aufenthalt“
Forum : Bonn und NRW
- NRW: Aufschlüsselung und Bewertung rechtsextrem motivierter Straftaten / flüchtlingsfeindliche Straftaten 2024 02.04.2025 Aus FRNRW Aktuell Zunahme rechtsextrem motivierter Straftaten in NRW Mit 5.641 Straftaten gab es 2024 einen Höchststand rechtsextrem motivierter Straftaten in NRW. Das bedeutet eine Zunahme um 59 % gegenüber 2023 mit 3.549 erfassten Straftaten. Das geht aus Daten des nordrhein-westfälischen Innenministeriums hervor. Eine Kurzauswertung der Daten, die u. a. nach antisemitischen, islamfeindlichen oder flüchtlingsfeindlichen Straftaten aufgeschlüsselt sind, findet sich in der [...] weiterlesen
Forum : Bund
- Streit um Bundesaufnahmeprogramm für gefährdete Afghan*innen 15.04.2025 Das Bundesaufnahmeprogramm für gefährdete Menschen aus Afghanistan, das mit Merz´ Regierungsbeginn vermutlich beendet wird, ist in den letzten Wochen noch einmal heftig umstritten. Hier eine Zusammenstellung von Beiträgen, der aktuellste zuerst: Tagesschau, 14.04.2025: Nach Kritik aus der Union Bundesregierung rechtfertigt Aufnahme von Afghanen nd, 14.04.2025 Aufregung um Einreise von Afghanen Unionspolitiker attackieren Baerbock für Aufnahmezusagen nach [...] weiterlesen
- Stimmen zum Koalitionsvertrag 12.04.2025 Sammlung von Bewertungen Tagesschau, 10.04.2025: Analyse Sind die Migrationspläne umsetzbar? nd, 10.04.2025 Asylpolitik von Schwarz-Rot: Rechtswidrig und inhuman - Union und SPD schränken die Rechte Schutzsuchender weiter ein und schotten Deutschland ab Legal Tribune Online LTO, 10.04.2025 Wechsel der Verfahrensgrundsätze im Asylrecht im Koalitionsvertrag - Der Richter vor dem leeren Blatt Die neue Bundesregierung will in Asylverfahren den [...] weiterlesen
- Reportage zum Aufnahmeprogramm: Eine Liebe in Afghanistan - Von Deutschland verraten 11.04.2025 Im Magazin Panorama am 10.04.2025 brachte der NDR eine Reportage zum Bundesaufnahmeprogramm für gefährdete Menschen in Afghanistan. Hier das Video und der Text von Panorama dazu: Deutschland hatte versprochen, Tausende gefährdete Afghanen in Sicherheit zu bringen. Aber die Behörden sind so langsam, dass es für manche bereits zu spät ist - wie für Khadija Panahi. Als Mohsen Qiasi und Khadija Panahi im Oktober 2022 ihren Antrag für das deutsche [...] weiterlesen
- Rückschrittskoalition gegen Menschenrechte und Humanität - Verschärfungen im Bereich Migration 09.04.2025 Zum vorgestellten Koalitionsvertrag eine Pressemitteilung von Pro Asyl und ein Aktuell des Flüchtlingsrates NRW mit Link zum Wortlaut des Koalitionsvertrages: Pressemitteilung Pro Asyl: PRO ASYL ist alarmiert über die Ergebnisse der Koalitionsgespräche, die massive Verschärfungen für Schutzsuchende festschreiben, statt sich an Humanität und geltendem Recht zu orientieren. „In den Koalitionsergebnissen wird eine [...] weiterlesen
- Wird die freiwillige Aufnahme von Geflüchteten über UN-Resettlement-Programm von der neuen Koalition beendet? 08.04.2025 Wie heute berichtet wird, ist Deutschlands freiwillige Aufnahme von schutzbedürftigen Geflüchteten über das Resettlement-Programm des UNHCR ausgesetzt. Wegen der laufenden Koalitionsverhandlungen würden vorläufig keine neuen Anträge mehr angenommen. Dass dieser Stopp nur vorübergehend sein würde, muss bezweifelt werden. Denn schon in ihrem Sondierungspapier (PDF) hatten sich Union und SPD darauf geeinigt, freiwillige Bundesaufnahmeprogramme wie dieses so weit wie möglich ersatzlos zu [...] weiterlesen
- Deutschland: Weniger Asyl-Erstanträge 07.04.2025 Neue Zahlen zu Asylanträgen veröffentlichten das BAMF und die Innenminsterin: Insgesamt stellten 8983 Menschen einen Erstantrag, wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) am Montag mitteilte. Das waren demnach 19,7 Prozent weniger als im Februar. Von Januar bis März wurden den weiteren Angaben zufolge 36.136 Erstanträge gestellt und damit 44,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. ...vor allem die Zahl der Schutzsuchenden aus Syrien und der Türkei zurückgeg [...] weiterlesen
- Warum Georgien kein sicherer Herkunftsstaat sein kann – VG Berlin weist Bundesregierung zurecht 07.04.2025 Aus den News von Pro Asyl: Ein aktueller Beschluss des Verwaltungsgerichts Berlin zweifelt die Rechtmäßigkeit der Einstufung Georgiens als »sicheren Herkunftsstaat« an und stellt dabei den Umgang der deutschen Regierung mit europäischem Recht offen in Frage. Gastbeitrag von Mark Niklas Cuno, Doktorand am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung und Dozent an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg für das Praxisprojekt Migrationsrecht; Barbare Lomashvili [...] weiterlesen
- Zwischen Duldung und Bleiberecht: Wie und für wen wirkt das Chancen-Aufenthaltsrecht? 05.04.2025 Das BAMF hat eine Kurzanalyse zum Chancen-Aufenthaltsrecht erstellen lassen. Nachzulesen ist das Papier der Autorinnen Laura Peitz und Anne-Kathrin Carwehl in Ausgabe 03|2025 der Kurzanalysen des Forschungszentrums Migration, Integration und Asyl des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Zwischen Duldung und Bleiberecht: Wie und für wen wirkt das Chancen-Aufenthaltsrecht? beginnend mit Auf einen Blick Ende 2022 wurde das Chancen-Aufenthaltsrecht (ChAufR) eingeführt [...] weiterlesen
Forum : international
- Algerien folgt bei der Migrationsabwehr in Nordafrika - Ein repressives Muster charakterisiert Grenzregime und Asylgesetze in Nordafrika – zur Freude der EU 10.04.2025 Wir zitieren Beiträge von medico international und nd: medico international: Flucht und Migration Diskret und brutal, nd Algerien folgt ägyptischem Vorbild Ein repressives Muster charakterisiert Grenzregime und Asylgesetze in Nordafrika – zur Freude der EU 1. medico international: Flucht und Migration Diskret und brutal 09.04.2025 Verhaftungswellen und Massenabschiebungen in die Wüste: Mit deutscher Wertarbeit setzt Algerien europäische Grenzpolitik um. Euro [...] weiterlesen
- Neuer Bericht: Keine Verbesserung - Flüchtlinge in Griechenland ohne Bett, Brot und Seife 11.04.2025 Mit einem langen Beitrag in den News und einer Pressemitteilung macht Pro Asyl heute auf die andauernde äußerst prekäre Situation von Geflüchteten in Griechenland aufmerksam. Pressemitteilung: Bericht: Flüchtlinge in Griechenland stehen weiterhin vor dem Nichts – Bundesverwaltungsgericht verhandelt über elende Situation Schutzsuchende sind in Griechenland in einem bürokratischen Teufelskreis gefangen. Weil es für sie schier unmöglich ist, nötige Dokumente zu [...] weiterlesen
- Mehr Haft und Deals mit Drittstaaten - Entwurf der EU-Kommission für Rückführungsverordnung stoppen 08.04.2025 Aus den News von Pro Asyl: Unschuldige Menschen einsperren, in Drittländer verbringen und sie noch unter Strafandrohung dazu verpflichten, dabei mitzuwirken: Das ist die Antwort der EU-Kommission auf die herbeigeredete Migrationskrise, nachzulesen in ihrem Entwurf für die Reform der Rückführungsrichtlinie. PRO ASYL erklärt, warum dieser Entwurf gestoppt werden muss. Die EU-Kommission plant eine Reform der Rückführungsrichtlinie, den Entwurf dafür stellte sie am 11. März 2025 vor [...] weiterlesen
- Türkei kein sicherer Drittstaat für Flüchtlinge - Interview zum Urteil aus Athen 02.04.2025 »Gerechtigkeit hat das letzte Wort« ist das Interview von Pro Asyl überschrieben. Wir zitieren: Das oberste griechische Gericht hat verkündet: Die Türkei ist für Flüchtlinge kein sicherer Drittstaat. Refugee Support Aegean (RSA), die Schwesterorganisation von PRO ASYL, hatte gemeinsam mit dem griechischen Flüchtlingsrat geklagt. Für sie bedeutet das Urteil einen Erfolg auf ganzer Linie. Ein Interview mit der Anwältin Eleni Spathana von RSA. Das oberste griechische Gericht, der [...] weiterlesen
- Schleppereiwesen: Pauschale Kriminalisierung verstellt den Blick auf vielfältige Antriebe 02.04.2025 "Schlepper sind nicht immer Kriminelle", titelt der Deutschlandfunk. "Schlepper beziehungsweise Fluchthelfer gelten aus Sicht von Fachleuten oft als unumgänglich, da vielfach nicht einmal mehr Kriegsflüchtlinge legal Grenzen passieren könnten." Anlass für den Bericht ist ein Gipfeltreffen am 31. März in London, bei dem es um den Kampf gegen organisierte Schleuserkriminalität ging. Auch Faeser war anwesend. Die FAZ wählt dem Tenor des Treffens entsprechend für ihren Bericht die [...] weiterlesen
Neu in den aktuellen Zitaten - Geschehen auf Fluchtwegen, Seenotrettung
- hier gekürzt -
11.04.2025 Italien schickt wieder Migranten nach Albanien Italiens Regierung versucht vehement, seine Asylzentren in Albanien zu betreiben. Nun sind es abgewiesene Asylbewerber, die in den Drittstaat geschickt werden. Der Europäische Gerichtshof prüft derweil, ob das "Albanien-Modell" rechtens ist. Italien versucht erneut, Asylbewerber in Lagern in Albanien unterzubringen. Diesmal geht es jedoch nicht um Menschen, die ihr Asylverfahren noch vor sich haben.
Stattdessen sind es 40 abgelehnte Asylbewerber, die in einem Lager in Albanien auf ihre Abschiebung in ihre Heimatländer warten sollen. ...
10.04.2025 Was am "Albanien-Modell" unzulässig sein könnte Der EuGH prüft Italiens Asyl-Regelung zu sicheren Herkunftsländern. Zumindest bei Personen, die im Herkunftsland gefährdet sind, hält der EuGH-Generalanwalt die Schnellverfahren in Albanien für nicht zulässig. In einem Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg geht es um Asylzentren in Albanien, die die italienische Regierung eingerichtet hat, um Flüchtlinge ohne Asylanspruch schneller in ihre Heimatländer abschieben zu können....
10.04.2025 Der von Union und SPD geplante Umgang mit Migranten wird in Österreich gelobt. Die Schweiz äußert sich zurückhaltender und dringt auf die Einhaltung europäischen Rechts. Österreich begrüßt die Pläne der deutschen Regierungskoalition für einen strengeren Kurs in der Asylpolitik. Damit liege Deutschland auf einer Linie mit Österreich, das selbst zahlreiche Maßnahmen gegen irreguläre Migration umgesetzt habe...
10.04.2025 Neue Frontex-Zahlen: Illegale Einreisen in die EU deutlich zurückgegangen. Die EU-Grenzschutzagentur Frontex hat einen deutlichen Rückgang der illegalen Migration nach Europa festgestellt. Nach SPIEGEL-Informationen sanken die Zahlen im ersten Quartal um mehr als 30 Prozent. ...
10.04.2025 Verlängerung von Grenzkontrollen war rechtswidrig
Seit 2015 wird an der Grenze zwischen Österreich und Bayern kontrolliert – die Ausnahmeregel wurde seitdem immer wieder verlängert. Zumindest in einem Fall zu Unrecht, so der VGH München. Jetzt liegen die schriftlichen Urteilsgründe vor. Der VGH München hält die Verlängerung von Grenzkontrollen zu Österreich zumindest in einem Fall für rechtswidrig. ...
09.04.2025 EU-Grenzschutzagentur Frontex ermittelt gegen Griechenland Frontex prüft zwölf mögliche "schwere Vergehen" Griechenlands im Zusammenhang mit Einwanderung. Das Land steht seit Langem wegen sogenannter Pushbacks in der Kritik. Die EU-Grenzschutzagentur Frontex ermittelt wegen mutmaßlicher Menschenrechtsverletzungen im Umgang mit illegaler Einwanderung gegen die griechische Regierung. Die Agentur teilte mit, sie prüfe zwölf mutmaßlich schwerwiegende Vorfälle, die sich größtenteils im Jahr 2024 ereigneten. ...
03.04.2025 Bei einem Bootsunglück in der Nähe der griechischen Insel Lesbos sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Wie die Küstenwache mitteilte, konnten 23 Migranten gerettet werden. Vier Menschen werden noch vermisst, die Suche dauert an. Das Boot sei von der türkischen Küste in Richtung Lesbos unterwegs gewesen....